„Mit der Zusammenarbeit beider Gremien wird das fachliche Know How rund um die Kartoffeltechnik innerhalb der Branche und zum Nutzen der gesamten Kette auf eine noch breitere Basis gestellt", so Dr. Rolf Peters, Vorsitzender der UNIKA-Fachkommission Technik. In den gemeinsamen Sitzungen werden alle relevanten Fachthemen zur Kartoffeltechnik bearbeitet und begleitet.
Im Ergebnis entstehen neben Vorschlägen für Forschungsthemen auch Handlungsempfehlungen für die Praxis. So wurde beispielsweise im Jahr 2011 von den Experten ein Flyer zur optimierten Rodereinstellung für die beschädigungsarme Ernte erarbeitet, der unter anderem über die Internetauftritte von UNIKA und DKHV abgerufen werden kann.
Ein Schwerpunkt der aktuellen Sitzung war die Überarbeitung und Prüfung von allgemeinen Thesen zur Kartoffellagerung. Schnell begann eine lebhafte Diskussion unter den Fachleuten auch zu Punkten, die eigentlich seit vielen Jahren als geklärt galten.
Neue technische Möglichkeiten und Ausrüstungen bei der Lagerklimatisierung und Kühlung, steigende
Stromkosten sowie wachsende Ansprüche an die Knollenqualität fordern in vielen Fällen partienspezifische Lösungen bei der Klimaführung im Lager. Dennoch sahen die Experten in weiteren Forschungsbedarf zum Beispiel was den Zusammenhang zwischen Temperaturänderungen im Lager und physiologisches Altern der Knollen betrifft. Eine Prioritätenliste dazu wird erarbeitet.
Im Anschluss an die Arbeitssitzung, auf der auch der Arbeitsplan für 2012 beraten wurde, besichtigten die Sitzungsteilnehmer die Albert Elligsen GmbH. Im Unternehmen werden Kartoffeln und Zwiebeln gelagert, aufbereitet und abgepackt. Dirk Elligsen, Obmann des DKHV-Ausschusses Technik stellte das moderne Unternehmen vor und verwies auch auf die Investitionen der letzten Jahre in ein Kistenkühllager mit 2 500 t und moderne Aufbereitungstechnik. Neu im Jahr 2011 in die Anlage integriert wurde eine optoelektronische Sortiereinheit mit einer Leistung von 45 t.
Die Experten nutzen die Gelegenheit beim Rundgang, viele Aspekte des am Vormittag noch theoretisch Diskutierten in der Praxis zu testen.
Die nächste gemeinsame Sitzung ist für das Jahr 2012 bereits geplant, denn - da waren sich die beiden Vorsitzenden der Fachgremien einig -, „nur der gesammelte Sachverstand von Landwirten, Landtechnikern und Lagerhausspezialisten schafft die Basis dafür, auch in den nächsten Jahren bis ins Frühjahr für alle Verwendungszwecke gute Knollenqualitäten liefern zu können." (unika/dkhv)