An den ersten drei Tagen seien rund 120.000 Menschen in die Hallen unter dem Funkturm gekommen, sagte Messesprecher Michael Hofer. «Die Gäste sind bereit, Geld auszugeben. Die neuen Angebote werden kräftig probiert. Zudem bestellen die Besucher Waren für zu Hause.» Im vergangenen Jahr war an den zehn Messetagen für rund 40 Millionen Euro in den Hallen gegessen und Ware geordert worden.
Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen
Agrarwirtschaft (
CMA) berichtet von einem hervorragenden ersten Messewochenende in der Halle der Bundesländer. Auf der weltgrößten Schau der Agrar- und Ernährungswirtschaft zeigen bis zum 27. Januar mehr als 1.600 Aussteller aus 52 Ländern ein Angebot aus fünf Kontinenten.
Die
Grüne Woche ist nicht nur Schlemmerparadies, sie ist auch internationaler Treffpunkt für hochrangige Agrarpolitiker. Zur Messe seien bisher 36 internationale Delegationen gekommen. An der 1. Internationalen Agrarministerkonferenz nahmen rund 30 Minister und Staatssekretäre teil. Bundeslandwirtschaftsminister Horst
Seehofer (CSU) warnte vor einem zunehmenden Gentechnik-Anbau in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen.
Gentechnik dürfe sich nur nach der Frage richten, ob sie zu verantworten sei, sagte er auf der Konferenz am Samstag. «Es darf niemals unter dem Diktat beantwortet werden, weil wir wirtschaftlich dazu gezwungen sind.» Das führe zur Abhängigkeit von Großkonzernen. Nach Angaben der EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel ist die Geschwindigkeit der Genehmigung für gentechnisch veränderte Organismen in anderen Teilen der Welt schneller als in Europa. Das könnte Importe verteuern. Themen der weltgrößten Agrarschau sind neben der
Gentechnik, der
Klimawandel und die EU-Agrarfinanzen.
Der thüringische Agrarminister Volker Sklenar (
CDU) und sein Amtskollege aus Mecklenburg-Vorpommern, Till
Backhaus (
SPD) warnten davor, bei der Überprüfung der EU-Agrarfinanzen Abstriche zu machen.
An den Zusagen bis 2013 müsse festgehalten werden. Auch Bayerns Agrarminister Josef Miller (CSU) forderte Verlässlichkeit. «Sonst verlieren die Landwirte den Glauben an die Wahrhaftigkeit der Politik.» Für die Grüne Woche gibt es ein bundesweites Interesse. Nach Angaben der Messe kamen am Wochenende die Gäste mit rund 600 Bussen nach Berlin. Aus der Tierhalle wurde seltener Nachwuchs gemeldet. Am Samstag wurde ein Karakulschaf geboren. Das schwarze Lamm wurde auf den Namen «Amadeus» getauft. Karakulschafe sind laut Messe eine vom Aussterben bedrohte Steppenschaf-Rasse mit Ursprung Asbekistan. (dpa)