Im vergangenen Jahr ist der deutsche Bio-Markt um circa 15 Prozent auf über fünf Mrd. Euro gewachsen, zitiert der Landvolk-Pressedienst die Zentrale Markt- und
Preisberichtstelle (ZMP). Auf dieser Welle reiten auch die rund 2.600 Aussteller (2007: 2.547) der BioFach, die vom 21. bis 24. Februar in Nürnberg stattfindet. Davon kommen 68 Prozent aus dem Ausland.
Auf der Weltleitmesse für Bio-Produkte präsentieren sie den erwarteten rund 45.000 Fachbesuchern die Neuheiten aus der Bio-Welt. Aus Niedersachsen zeigen 32 Aussteller auf 400 qm ihre Produkte. Dabei setzt sich nach Angaben der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. der Trend fort, dass neben etablierten Ökoproduzenten auch größere konventionelle Unternehmen wie Wiesenhof oder Snackmaster ihre Bioschienen vorstellen. In der Niedersachsen-Lounge informieren die Marketinggesellschaft, das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium und das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen zudem über Vermarktung und Förderung von Bioprodukten.
Die Bio-Branche hatte 2007 zwar allen Grund, zufrieden zu sein – immerhin wurden 80 neue Bio-Supermärkte eröffnet - Deutschlands Ökobauern haben im Kampf um Marktanteile gegenüber ausländischen Erzeugern jedoch weiter an Boden verloren und fordern ein Biosiegel mit Herkunftsangabe. „Von anderen Ländern kommt Ökoware herein, die nicht unter so strengen Vorschriften erzeugt wird wie bei uns“, kritisiert Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes verlangt deshalb ein Biosiegel mit verpflichtender Herkunftsangabe. Für deutsche Verbraucher sei die Herkunft im eigenen Land durchaus ein Auswahlkriterium, die Qualität in Deutschland sei aufgrund strenger Anbauregeln hoch.
Die günstigere Ware komme aus allen Teilen der Welt, aus EU-Ländern wie Österreich und Spanien, aber auch aus Osteuropa und Südamerika. Leider nehme der deutsche Anteil immer weiter ab, der Anteil ausländischer Ökoprodukte dagegen zu, bedauert der Berufstand. Der Ökomarkt boomt weiter. Jedoch haben die konventionellen Betriebe in Deutschland zwei bis dreijährige Übergangszeiten, bis ihre Produkte den Anforderungen des Biosiegels genügen. Das ist eine „Durststrecke mit hohen Kosten“. Der Handel müsse den heimischen Ökobauern deshalb lukrative Vorverträge geben. Aber auch die Politik sei gefordert, die Investitionsförderung für Ökobetriebe zusätzlich zu erhöhen. 2007 haben zwar wieder mehr Landwirte ihre Betriebe umgestellt, das reicht aber bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen. (LPD)