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17.01.2013 | 09:03 | Grüne Woche 2013 

Grüne Woche 2013 eröffnet morgen

Berlin - Mit der höchsten Länderbeteiligung in ihrer Geschichte startet am 18. Januar die Internationale Grüne Woche Berlin 2013.

Grüne Woche 2013
(c) proplanta
Bis zum 27. Januar zeigen 1.630 Aussteller aus 67 Ländern (2012: 1.624 / 59) eine einzigartige Leistungsschau der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Gartenbaus. Dies stellt die höchste internationale Beteiligung seit der Premiere im Jahre 1926 dar sowie einen Zuwachs um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erstmals beteiligen sich Aussteller aus dem Sudan und dem Kosovo. Partnerland sind die Niederlande, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Grüne Woche-Jubiläum feiern. Insgesamt 14 Bundesländer stellen Nahrungs- und Genussmittel aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands vor - authentisch und mit Lokalkolorit.

Die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau findet wie im Vorjahr in 26 Hallenkomplexen auf 115.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche statt. Die Messe Berlin erwartet über 400.000 Besucher, darunter 100.000 Fachbesucher.

Im Mittelpunkt des Konferenzprogramms steht das Global Forum for Food and Agriculture 2013 (GFFA) vom 17. bis 19. Januar, zu dem mehr als 80 Landwirtschaftsminister und Vizeminister sowie die Spitzenvertreter der Land- und Ernährungswirtschaft erwartet werden. Eröffnet wird die Grüne Woche 2013 durch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (17.1., 18 Uhr, ICC Berlin, Saal 1). Bundeskanzlerin Angela Merkel führt am 18. Januar zum Auftakt der Messe den offiziellen Eröffnungsrundgang an.


Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH:

„Mit der höchsten internationalen Beteiligung ihrer Geschichte bietet die Grüne Woche 2013 einen globalen Marktüberblick wie nie zuvor. Nahrungs- und Genussmittel aus allen Kontinenten stehen ebenso im Mittelpunkt wie die ganze Bandbreite regionaler Spezialitäten aus 14 deutschen Bundesländern. Die Grüne Woche präsentiert sich als Leistungsschau der Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und des Gartenbaus. Gleichzeitig schafft sie eine einzigartige Erlebniswelt für das Publikum und bietet der Fachwelt breiten Raum für die Diskussion der aktuellen Branchenthemen."

Mehr als 300 Konferenzen, Tagungen und Seminare finden im Verlauf der Messe für die Fachwelt statt. Etwa 200 nationale und internationale Spitzenpolitiker haben sich mit ihren Delegationen angesagt. Rund 5.000 Journalisten aus 70 Ländern berichten in Wort, Bild und Ton von den Ereignissen in Berlin. Über 20 Showbühnen und Kochstudios in den Messehallen garantieren Entertainment und Information gleichermaßen. Rund 100.000 Spezialitäten aus aller Welt werden auf der Messe angeboten, über 10.000 Haus- und Heimtiere bevölkern das Messegelände und ein Meer von 40.000 Blüten allein in der Internationalen Blumenhalle lässt die Herzen aller Gartenfreunde höher schlagen.

Bei ihrer 78. Auflage blickt die Grüne Woche auf eine 87-jährige Geschichte zurück. Aus einer schlichten lokalen Warenbörse im Premierenjahr 1926 hat sie sich zur weltgrößten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau entwickelt. Seitdem präsentierten sich über 80.000 Aussteller aus 125 Ländern den etwa 31 Millionen Fach- und Privatbesuchern mit einem umfassenden Produktangebot aus allen Kontinenten. Veranstaltet wird die Internationale Grüne Woche Berlin 2013 von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Zur aktuellen Branchensituation und zum wirtschaftlichen Stellenwert ihrer Wirtschaftszweige äußerten sich die Trägerverbände der Grünen Woche auf der heutigen Eröffnungspressekonferenz unter anderem wie folgt:


Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e. V. (DBV):

„Die deutsche Landwirtschaft geht zuversichtlich ins Jahr 2013. Die Agrarmärkte entwickeln sich stabil. Ein Problem sind für uns Bauern die steigenden Kosten für Energie und Betriebsmittel. Die Einkommen werden deshalb vermutlich stagnieren. In unsere Branche der Land- und Ernährungswirtschaft sind 4,6 Millionen Menschen beschäftigt, also elf Prozent der deutschen Erwerbstätigen. Unsere Produkte sind gefragt. Regionalität ist ein Megathema bei unseren Verbrauchern. Auch in der EU, besonders in den Niederlanden, Italien und Frankreich, sind Lebensmittel "Made in Germany" begehrt, zunehmend auch in Drittländern wie Russland oder China. Frische, Geschmack, Transparenz und Rückverfolgbarkeit werden geschätzt. Die Landwirtschaft ist also wieder eine Zukunftsbranche, die sich durch ihre bodenständige und nachhaltige Produktion wie durch unternehmerische Verantwortung auszeichnet. Zur Verantwortung gegenüber ihren Nutztieren stehen auch unsere Tierhalter. Dazu bekennen sie sich auch hier auf der IGW 2013. Manche öffentliche Kritik an der Tierhaltung ist falsch oder überzogen. Einige verkennen, dass es beim Tierwohl, bei der Tiergesundheit und der Hygiene, aber auch beim Arbeitsschutz in den Ställen erhebliche Verbesserungen gegeben hat. Wo es noch Probleme gibt, werden diese auf wissenschaftlicher Basis zu lösen zu sein. Bei unseren Aus- und Neubauten von Ställen werden Innovationen zügig umgesetzt. Im vergangenen Jahr haben unsere Bauern allein sieben Millliarden Euro in Ställe investiert."


Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE):

„Die Ernährungsindustrie ist ein stabiler, verlässlicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Mit mehr als einer halben Million Beschäftigten sorgt sie täglich für sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Mit 170 Milliarden Euro Umsatz ist die Ernährungsindustrie der viertgrößte Industriezweig und unverzichtbarer Partner von Landwirtschaft und Lebensmittelhandel."


Global Forum for Food and Agriculture 2013 (GFFA)

Rund neun Milliarden Menschen müssen bis zum Jahr 2050 mit Nahrung versorgt werden. Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) zufolge sind dazu jährlich Agrar-investitionen in Höhe von 83 Milliarden US-Dollar erforderlich. Beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2013 zum Thema „Verantwortliche Investitionen in Agrar- und Ernährungswirtschaft - Schlüsselfaktor für Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung" sollen vom 17. bis 19. Januar Strategien für sinnvolle Investitionen diskutiert werden. Notwendig ist eine globale und gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um die Herausforderungen im Kampf gegen den Hunger zu meistern.

Am 19. Januar lädt Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner zum öffentlichen Internationalen GFFA-Podium ein. An dem Treffen im ICC Berlin nehmen Spitzenvertreter aus der Finanzwelt, der internationalen Agrarforschung, der Nicht-Regierungsorganisationen, der Wirtschaft und der Politik teil. Beim anschließenden 5. Berliner Agrarministergipfel 2013 werden über 80 Agrarminister und Vizeminister aus aller Welt gemeinsam Lösungen suchen, um Investitionen zu erleichtern, damit Hunger, Mangelernährung und Armut im ländlichen Raum bekämpft werden können. Zeitgleich mit dem Berliner Agrarministergipfel veranstaltet der GFFA Berlin e. V. sein hochrangig besetztes Internationales Wirtschaftspodium mit rund 400 geladenen internationalen Gästen aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Unter dem Thema „Investing in Food Security: Growing Needs and Opportunities" werden die Teilnehmer die erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Verantwortung der internationalen Agrar- und Ernährungswirtschaft für mehr und nachhaltig wirksame Investitionen in die Ernährungssicherung diskutieren.
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