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06.02.2023 | 10:33 | IGW 2023 

Grüne Woche: Messe Berlin zieht positive Bilanz

Berlin - Eine durchweg positive Bilanz hat die Messe Berlin zum Abschluss der diesjährigen Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin gezogen.

Internationale Grüne Woche
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Jaeger: Sprachrohr der Land- und Ernährungswirtschaft - Hoffmann: „Traumstart ins neue Messejahr“ - Austauschplattform für aktuelle Herausforderungen - Ernährungssysteme im Fokus des GFFA – Agrarminister verständigen sich auf gemeinsames Abschlusskommuniqué - Zufriedenheit auch bei den Ausstellern - Wieder hohe Ausgaben pro Person - Nächste IGW für den 19. bis 28. Januar 2024 geplant. (c) proplanta
Die Grüne Woche habe ein „starkes Comeback zum Jahresanfang“ hingelegt und ihren Stellenwert als globale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau unterstrichen, bilanzierte der Veranstalter nach der zehntägigen Schau. Insgesamt hätten rund 300.000 Gäste die Grüne Woche besucht. Damit wurde das zuvor gesetzte Ziel der Messe Berlin erreicht.

IGW-Projektleiter Lars Jaeger hob am letzten Messetag (29.1.) im Rahmen eines Fachgespräches mit dem Landesverband Ost des Berufsverbandes Agrar, Ernährung, Umwelt (VDL) die Bedeutung der Messe als „Sprachrohr der Land- und Ernährungswirtschaft gegenüber der Politik und den Verbrauchern“ hervor. Er räumte zugleich Abstriche bei der Blumenhalle ein, die aus Kosten- und Energiespargründen nicht so viele Pflanzen enthalten hatte als vor der Corona-Pandemie.

Auch sei die reduzierte Anzahl sowie die generelle Anwesenheit von Tieren in der neu konzipierten Tierhalle diskutiert worden. Jaeger bekräftigte in diesem Zusammenhang nochmals die Haltung, dass Tiere ein „unverzichtbarer Bestandteil der Landwirtschaft“ und damit der Grünen Woche seien.

Forum für inhaltlichen Austausch



„Für die Messe Berlin war die Internationale Grüne Woche ein Traumstart ins neue Messejahr“, resümierte Geschäftsführer Dirk Hoffmann. Erneut habe die Schau den Geschmack des Fach- und Privatpublikums gleichermaßen getroffen. Als Treffpunkt für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sei die Grüne Woche das Forum für Debatten um Regionalität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewesen.

Im Zentrum der Diskussionen standen laut Hoffmann die globalen und regionalen Herausforderungen durch multiple Krisen wie Klimawandel, Artensterben, Krieg sowie gestörte Lieferketten für die Land- und Ernährungswirtschaft. Auf der Messe seien Lösungsansätze für nachhaltige Produkte und Produktionsverfahren präsentiert und diskutiert worden.

Gemeinsame Ziele angehen



Für Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geht es nach dem Ende der Grünen Woche nun darum, „den Spirit dieser Messe weiterzutragen und im Dialog zu bleiben für gute Lösungen“. Gebraucht würden pragmatische Lösungen zusammen mit der Landwirtschaft, der Ernährungsbranche und der Gesellschaft.

„Über den Weg können wir sprechen - am Ziel gibt es nichts zu rütteln“, betonte Özdemir, der nochmals auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation aufmerksam machte. Wie diese gelingen kann, diskutierten rund 2 000 Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vom 19. bis 21. Januar auf dem 15. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA).

Veranstaltet wurde es vom Bundeslandwirtschaftsministerium unter dem Motto „Ernährungssysteme transformieren: Eine weltweite Antwort auf multiple Krisen“. An der im Rahmen des GFFA organisierten 15. Berliner Agrarministerkonferenz nahmen rund 70 Landwirtschaftsminister aus aller Welt sowie elf internationale Organisationen teil.

Im Abschlusskommuniqué verpflichteten sich die Teilnehmenden unter andrem darauf, krisenfeste Ernährungssysteme zu fördern und Lebensmittel für alle Menschen verfügbar, erschwinglich und sicher zu machen, um das Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen (UN) zu verwirklichen, den Hunger bis 2030 zu bekämpfen.

Messe auch für ideelle Träger ein Erfolg



Zufrieden zeigte sich auch der Präsident des Deutsche Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, nach Messeende. Das diesjährige DBV-Motto „Klima schützen, Artenvielfalt erhalten, Ernährung sichern“ habe intensiv mit unterschiedlichen Akteuren diskutiert werden können.

Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat nach den Worten ihres Hauptgeschäftsführers Christoph Minhoff die Ernährungsstrategie der Bundesregierung an ihrem Stand erlebbar gemacht. Eine klimaschonende Herstellung, der Einsatz von regenerativen Energien und immer mehr pflanzenbasierte Lebensmittel gehörten längst zum Alltag. „Das starke Interesse der Messebesucher hat uns gezeigt, dass unsere Produkte nicht nur innovativ und nachhaltig sind, sondern auch schmackhaft und beliebt“, sagte Minhoff.

Muskelkraft für Pflanzaktion



Auch der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) zog eine positive Bilanz. „Unser Konzept aus waldpolitischem Gesprächs- und Anlaufpunkt, vielseitigen Mitmachaktionen sowie dem waldpädagogischen Begleitprogramm der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für Schulklassen ist voll aufgegangen“, resümierte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.

Eine Aktion war besonders beliebt: Insgesamt 7.620 Bäume haben die Messegäste dem DWFR zufolge an einem Rudergerät mit Muskelkraft „errudert“; diese werden im Frühjahr zusammen mit den Berliner Forsten gepflanzt. Zum Vergleich: Bei der letzten Grünen Woche in Präsenz waren es 4.361 Bäume gewesen.

130 Euro pro Kopf



Das Konsumverhalten der Messebesucher entsprach nach Angaben der Messe Berlin in etwa dem Niveau der letzten Präsenzveranstaltung im Jahr 2020. Pro Kopf wurden im Durchschnitt rund 130 Euro für den Verzehr vor Ort beziehungsweise für den Kauf von Waren ausgegeben. Laut einer repräsentativen Besucherumfrage waren rund neun von zehn Privatpersonen zufrieden mit ihrem Messebesuch und würden die Grüne Woche wieder besuchen.

Der Termin für die 88. Internationale Grüne Woche steht bereits fest: Vom 19. bis 28. Januar 2024 werden sich dann auf dem Berliner Messegelände wieder die Tore für die Besucherinnen und Besucher öffnen. Die IGW wird von der Messe Berlin GmbH ausgerichtet; ideelle Träger sind der DBV und die BVE.
AgE
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