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05.09.2013 | 13:51 | Perspektivforum Nachhaltigkeit 

Landwirtschaft konnte Ökoeffizienz wesentlich verbessern

Berlin - „Die deutschen Landwirte haben ihre Ökoeffizienz in den vergangenen Jahrzehnten in hervorragender Weise verbessert.“

Nachhaltige Landwirtschaft
(c) proplanta
Das erklärte der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes Friedhelm Decker auf dem DBV-Perspektivforum „Nachhaltigkeit in der Agrarwirtschaft – zwischen Zukunftssicherung und Marketingstrategie“ vor den 120 Teilnehmern. So seien beispielsweise zwischen 1980 und 2010 die Getreideerträge um rund 50 Prozent gestiegen, während die Stickstoffüberschüsse um rund 50 Prozent gesunken seien.

Ebenso wären die Emissionen von Ammoniak seit Anfang der 1990er Jahre um rund 11 Prozent und von Methan um rund 12 Prozent zurückgegangen, während die Fleischerzeugung um rund 25 Prozent und die Milcherzeugung um rund 6 Prozent zugenommen hätten. Diese Zahlen sind Belege dafür, dass die Landwirte in Sachen Nachhaltigkeit riesige Fortschritte gemacht haben, auch wenn dies häufig nicht wahrgenommen werde, so Decker.

Auch die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit) hat Ende Juni 2013 in einer Veröffentlichung von Agrarumweltindikatoren in 34 großen OECD-Industriestaaten der Landwirtschaft weltweit und auch in Deutschland erhebliche Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit bescheinigt.

„Die Landwirtschaft in Deutschland sollte daher selbstbewusst ihre Leistungen und Verbesserungen im Bereich Nachhaltigkeit herausstellen“, betonte Decker.

Decker betonte weiter, dass der gesetzliche Rahmen für die Bewirtschaftung in Deutschland und Europa in Verbindung mit Cross Compliance im weltweiten Maßstab auf einem hohen Niveau ist und in verschiedenen Bereichen die Grenzen des Ordnungsrechts erreicht hat.

Decker wies darauf hin, dass Nachhaltigkeit ein dynamischer Prozess ist, bei dem die Eigenverantwortung der Landwirte gestärkt werden muss, anstatt die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft in eine starre Norm zu gießen. „Eine weitere Nachhaltigkeitszertifizierung als Grundanforderung für die landwirtschaftlichen Betriebe bringt weder für den Betrieb einen Mehrwert noch für den Verbraucher eine zusätzliche Sicherheit“, sagte Decker.

Der Berufsstand, so Decker, verfolgt mit Sorge die Entwicklung, dass landwirtschaftliche Produkte zunehmend einer über den gesetzlichen Rahmen hinausgehenden zusätzlichen Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen werden. Dies berge die Gefahr der Schaffung eines zweiten Ordnungsrechts. Stattdessen könnten auf freiwilliger Basis Nachhaltigkeitssysteme in Betrieben zur Optimierung der Betriebsabläufe angewendet werden.

Ohne einen Nutzen für die Betriebe blieben diese Systeme aber in der Nische stecken, wenn die Verbraucher nicht bereit seien, den Mehraufwand zu tragen. Sinnvoll eingesetzt werden sollten Indikatorensysteme im Bereich Nachhaltigkeit bei der Beschreibung von Trends in der Landwirtschaft auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. (dbv)
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