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09.02.2011 | 04:31 | Fruit Logistica 2011 

Rekordbeteiligung beim Fruchthandelsgipfel in Berlin

Berlin - Der Stellenwert der FRUIT LOGISTICA als weltweite Leitmesse des internationalen Fruchthandels wird auch in diesem Jahr durch die Präsenz aller Marktführer, der Top-Entscheider der Branche sowie  einer neuen Rekordbeteiligung unterstrichen.

Fruchthandel - Fruit-Logistica
(c) Fruit Logistica
2.452 Aussteller aus 84 Ländern (2010: 2.314 / 71) zeigen vom 9. bis 11. Februar einen kompletten Marktüberblick über alle Produktions- und Handelsstufen von frischem Obst und Gemüse. Auf der internationalen Fachmesse für Früchte- und Gemüsemarketing sind alle Global Player des Obst- und Gemüsehandels sowie kleine und mittlere Unternehmen der internationalen Wertschöpfungskette vertreten. Der Anteil ausländischer Aussteller beträgt rund 90 Prozent. Insgesamt werden mehr als 50.000 Fachbesucher aus 130 Ländern zur Messe und den begleitenden Konferenzen erwartet, darunter alle wichtigen Entscheidungsträger der Branche wie die Handelspartner aus dem Groß- und Einzelhandel, von den Obst- und Gemüseerzeugern und vom Im- und Export.

Die größten Beteiligungen stellen nach Anzahl der Aussteller die europäischen Fruchthandelsnationen Italien (437), Spanien (296), die Niederlande (247), Frankreich (245) und Deutschland (241). Erstmals stellen Aussteller aus Bosnien-Herzegowina, Monaco, Nicaragua und Tansania aus. Die Messehallen 3.1 und 4.1 sind von der Maschinen-Industrie belegt.

Parallel zur FRUIT LOGISTICA 2011 veranstaltet die Messe Berlin in den Hallen 7.2a, 7.2b und 7.2c die FRESHCONEX 2011 - Internationale Messe für Frische Convenience Obst und Gemüse. Das Trend-Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den Ausstellungsbereich der FRUIT LOGISTICA. Durch eine besondere Kennzeichnung führt die neu konzipierte FRESHCONEX Route die Fachbesucher zu den relevanten Unternehmen mit Frische Convenience-Produkten sowie den Themen „Verpackung“, „Verarbeitungstechnologie“ und „Lebensmittelsicherheit“.


Daten zum weltweiten Obst- und Gemüsehandel

Nach aktuellen Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbh (AMI), Bonn, wurden weltweit im Jahr 2010 zirka 820 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und rund 700 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) erzeugt. In den grenzüberschreitenden Handel als Frischprodukt gelangen bei den wichtigsten Obstarten gut zehn Prozent der Welterzeugung, bei Frischgemüse sind es dagegen nur drei bis vier Prozent. Sowohl die Obstproduktion als auch die Gemüseproduktion sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, bei der Obstproduktion gab es 2010 aber einen leichten Rückgang. Maßgeblich dafür war eine kleinere Bananenernte in Lateinamerika und eine geringere Apfelproduktion auf der Nordhalbkugel. Äpfel, Trauben, Orangen, Melonen und Bananen sind die weltweit wichtigsten Obstarten, auf die zusammen rund 65 Prozent der Welterzeugung entfallen. Bei Gemüse ist das Artenspektrum vielfältiger, auf die wichtigsten fünf Arten (Tomaten, Zwiebeln, Kopfkohl, Gurken und Auberginen) entfallen nur gut 40 Prozent der Erzeugung.

Die EU ist die weltweit bedeutendste Importregion für frisches Obst. Bei Frischgemüse ist dies nur der Fall, wenn der Handel zwischen den EU-Ländern ebenfalls berücksichtigt wird, ansonsten führen die USA. Die russischen Importe, die erheblichen Einfluss auf den Weltmarkt für Obst und Gemüse ausüben, haben sich 2010 nach dem Einbruch im Vorjahr wieder erholt. Eine kleinere Inlandsernte bei Kernobst und Lagergemüse dürfte dort auch in den ersten Monaten des Jahres 2011 noch für einen hohen Importbedarf sorgen. Die Obsternte der EU fiel im Jahr 2010 mit zirka 35 Millionen Tonnen nochmals um fünf Prozent geringer aus als im Vorjahr. Kleinere Kernobst- und Steinobsternten wurden durch eine etwas höhere Ernte bei Zitrusfrüchten nicht ausgeglichen. Bei Gemüse dürfte 2010 in der EU mit knapp 61 Millionen Tonnen knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr geerntet worden sein. Der Rückgang ist in den osteuropäischen Ländern besonders stark ausgeprägt, aber auch in Nordwesteuropa war die Produktionseinbuße überdurchschnittlich. Witterungsbedingt weniger Erträge waren die Hauptursache für die geringere Ernte.

Die Obsternte im deutschen Marktanbau fiel mit 1,14 Millionen Tonnen über 20 Prozent niedriger aus als im Vorjahr (1,45 Mio. t). Damit wurde die niedrigste Ernte seit 2002 eingefahren. Lediglich bei Erdbeeren wurde das Ergebnis des Vorjahres annähernd erreicht. Die Marktproduktion von Gemüse verfehlte das Rekordergebnis des Vorjahres mit knapp 3,4 Millionen Tonnen um neun Prozent. Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus wurde weniger geerntet, lediglich die Erzeugung von Speisepilzen ist etwas gestiegen. Die deutsche Einfuhr von Frischgemüse hat im Jahr 2010 um zirka fünf Prozent zugenommen und beläuft sich auf knapp 3,1 Millionen Tonnen, beim Frischobst dürften die Importmengen dagegen um ein bis zwei Prozent auf zirka fünf Millionen Tonnen gesunken sein. Die in den letzten Jahren rasant gestiegenen Exporte haben sich bei Frischobst nach dem Einbruch im Vorjahr wieder erholt, bei Gemüse dürften sie sogar ein neues Rekordniveau erreichet haben.


Deutscher Fruchthandel setzte knapp 20 Milliarden Euro um

2.350 Unternehmen im Fruchthandel erwirtschafteten 2009 in Deutschland nach AMI-Schätzungen knapp 19 Milliarden Euro Umsatz. Im Jahr 2010 dürfte der Umsatz preisbedingt deutlich gestiegen sein, wahrscheinlich wird das Plus sogar fünf Prozent übersteigen und der Umsatz für 2010 damit knapp 20 Milliarden Euro betragen.


Jeder Privathaushalt konsumierte 142,9 Kg frisches Obst und Gemüse

Die AMI hat die Käufe und Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland für Frischobst und Frischgemüse im Jahr 2010 analysiert. Jeder Privathaushalt hat demnach im vergangenen Jahr 142,9 Kilogramm frisches Obst und Gemüse konsumiert. Danach kaufte jeder Haushalt 81,5 Kilogramm Frischobst ein (-1% im Vergleich zum Vorjahr) und gab dafür 127,34 Euro (+2% im Vergleich zum Vorjahr) aus. Zusätzlich wurden 61,4 Kilogramm Frischgemüse pro Haushalt (-2% im Vergleich zum Vorjahr und weniger als je zuvor in den letzten acht Jahren) für insgesamt 121,85 Euro gekauft (+8% im Vergleich zum Vorjahr).

Nach dem Verbrauch je Privathaushalt waren die beliebtesten Obstsorten der Deutschen 2010: Äpfel mit 19,5 Kilogramm, Bananen (14,7 kg), Orangen (9,2 kg), Clementinen (5,9 kg), Weintrauben (4,4 kg), Melonen (4,1 kg), Erdbeeren (3,3 kg), Nektarinen (3,1 kg), Birnen (2,9 kg) und Ananas (2,6 kg). Beim Frischgemüse lag der Verbrauch pro Privathaushalt 2010 bei: Tomaten mit 10 Kilogramm, Karotten (7,8 kg), Gurken (6,3 kg), Zwiebeln (6,2 kg), Paprika (4,8 kg), Eisbergsalat (2,8 kg), Blumenkohl (1,9 kg), Spargel (1,8 kg), Lauch (1,4 kg) und Weißkohl (1,2 kg).


FLIA zeichnet die Innovation des Jahres aus

Der FRUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) erfreut sich einer weltweiten medialen Beachtung in der Fachpresse und ist einer der Glanzpunkte der FRUIT LOGISTICA 2011. Mit der Preisverleihung am 11. Februar werden herausragende neue Produkte und Dienstleistungen im Obst- und Gemüsesektor gewürdigt, die der Fruchthandelsbranche bedeutende Impulse gegeben haben.

Zu den Nominierten des FRUIT LOGISTICA Innovation Award 2011 zählen in alphabetischer Reihenfolge: „Angelle“, eine besonders aromatische „Baby-Pflaumentomate” (Syngenta Seeds, Niederlande), „BIOX-M“, ein natürlicher Keim-Hemmer für Kartoffeln (Xeda International, Frankreich), „Jamie Oliver - Grow Your Own “, verschiedene Kräuter und Pilze für die Heimproduktion (Gasa Group, Dänemark), „Limeburst Fingerlimes“, eine einzigartige australische Zitrusfrucht (Limeburst Fingerlimes, Australien), „Mandelpilz“, ein Champion mit besonders nussigem Geschmack (Prime Champ, Niederlande), „Resealable Freshness Salad Bag“, ein wiederverschließbarer Salat-Beutel (Florette, Frankreich), „RockitTM“, eine neue, kleine Apfelsorte in einem extra entwickelten Klarsichtzylinder (Plant & Food Research, Neuseeland), „StoreNSure Pear“, ermöglicht erstmalig die interne Qualitätskontrolle zum Erntezeitpunkt bei Conference-Birnen für die Zeit der Lagerung (NSure, Niederlande), „Sweet Resistants“, eine Serie von fünf neuen, besonders resistenten, aber extra süßen Apfelsorten (Consorzio Italiano Vivaisti, Italien) und „Sweet Sensation“, eine besonders süße Birne (The Greenery, Niederlande).
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