In Kürze öffnen auch in Brandenburg die ersten Weihnachtsmärkte. Während Corona-Maßnahmen fast kein Thema mehr sind, machen sich die Energiekrise und steigende Lebensmittelpreise vielfach bemerkbar. (c) proplanta
Der Name scheint angesichts der aktuellen Energiekrise fast ein wenig aus der Zeit gefallen. Doch die Lichter sollen auch in diesem Jahr glänzen, verspricht Eberhard Heieck im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Er ist Geschäftsführer der Cottbuser Eventagentur Coex, die den Potsdamer Weihnachtsmarkt veranstaltet.
Ein paar Abstriche müssen die Besucher allerdings hinnehmen. So werde die Beleuchtung um zwei Stunden pro Tag reduziert - die Lichter gehen erst eine Stunde später um 16 Uhr an und werden gegen 22 Uhr abgeschaltet statt wie in den Vorjahren um 23 Uhr. Auch die Seitenstraßen bleiben diesmal unbeleuchtet, die Illumination konzentriert sich auf die Brandenburger sowie die Friedrich-Ebert-Straße, zwei Hauptstraßen im Zentrum Potsdams.
Dieses Konzept hält der Veranstalter für verantwortbar, zumal man komplett auf energiesparende Ein-Watt-LEDs umgestellt habe. «Ein bisschen heimelige Atmosphäre wollen wir schon darstellen», sagt Heieck. Dafür werden die Besucher in Potsdam in diesem Jahr ohne Eisbahn auskommen müssen - die in Zeiten einer Energiekrise dann doch zu viel Strom verbrauchen würde.
In Brandenburg an der Havel kommen die Eisläufer weiterhin auf ihre Kosten - allerdings diesmal nur auf einer synthetischen Fläche, sagt der Vorsitzende des Gewerbevereins der Havelstadt, Michael Kilian. Damit spare man rund 40.000 Kilowattstunden Strom ein. Ansonsten seien bei der Beleuchtung keine Abstriche geplant, schließlich habe man bereits vor zehn Jahren begonnen, auf energiesparende LEDs umzustellen.
Auf kürzere Beleuchtungszeiten setzt auch die Stadt Cottbus auf ihrem Weihnachtsmarkt, wie Stadtsprecher Jan Gloßmann erklärt. Zudem werde sich die traditionelle Pyramide in diesem Jahr nicht drehen, um Energie zu sparen. Anbieter von Glühwein seien angehalten, den Ausschank einzugrenzen, um Energie fürs Warmhalten zu sparen.
Beide Veranstalter in Potsdam und Brandenburg rechnen allerdings mit weniger Marktbuden als in den Vorjahren. Während Eberhard Heieck in Potsdam - vorwiegend aufgrund von Personalproblemen - mit rund zehn Ständen weniger rechnet, werden es laut Kilian in Brandenburg vermutlich drei Buden weniger sein. Sie hätten die lange Corona-Zwangspause nicht überlebt.Hin
zu kommt, dass die Besucher für Glühwein oder Bratwürste wohl tiefer in die Tasche greifen müssen. Zwar haben beispielsweise Potsdam und Cottbus die Standmieten nicht erhöht, aber die Preise für Getränke und Speisen werden wohl nicht von der allgemeinen Preisentwicklung verschont bleiben. Laut Eberhard Heieck wird sich der Glühwein-Preis vermutlich um die vier Euro einpendeln.
Eine gute Nachricht gibt es allerdings: Corona-Auflagen wie Maskenpflicht, 3G- oder 2G-Regeln wird es in diesem Winter wohl nicht mehr geben, wie die Veranstalter übereinstimmend erklärten.