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Was ist Phenylbutazon?
Phenylbutazon ist eine als Arzneimittel verwendete organische Verbindung. Das Pulver ist bei Zimmertemperatur weiß, geruchlos und kristallin. Es ist schwer in Wasser löslich. 1951 hat das heutige Schweizer Chemieunternehmen Novartis das Medikament patentiert. In der Humanmedizin wird das Mittel nur für kurze Zeit bei akuten Rheumaschüben oder Gicht-Anfällen angewendet.
Bei Tieren wird Phenylbutazon zur Therapie bei Entzündungen und Schmerzen im Bewegungsapparat eingesetzt. Das Mittel soll immer wieder wegen seiner Schmerzlinderung illegal im Pferdesport als Dopingmittel eingesetzt worden sein.
Eine Einschätzung möglicher Gesundheitsgefahren durch mit dem Medikament Phenylbutazon verseuchtes Pferdefleisch ist derzeit nach Ansicht von Experten schwierig. Es sei noch nicht bekannt, wie hoch die Rückstände des Tiermedikaments seien, sagte der Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung, Jürgen Thier-Kundke, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. «Bevor wir die Mengen der Rückstände nicht kennen, ist alles Spekulation.»
Der Sprecher betonte, dass für den Verzehr bestimmte Pferde nur mit Medikamenten behandelt werden dürften, die dafür zugelassen sind. «Phenylbutazon gehört nicht dazu.» Bei Pferden wisse man genau über die verabreichten Medikamente Bescheid. Pferde seien die am besten dokumentierten Tiere, weil die EU das durch den verbindlichen Pferdepass so festgelegt habe, sagte Thier-Kundke.
Aus Sicht von Veterinär-Experten ist das Aufspüren möglicher Arzneireste in Pferdefleisch-Fertigprodukten ohne Proben des Ursprungsfleisches kaum möglich. Eine mögliche Verdünnung der Stoffe in der Lasagne könne Ergebnisse verfälschen, sagte der Direktor des größten nordrhein-westfälischen Veterinäruntersuchungsamts, Detlef Horn, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Düsseldorf. «Da stoßen wir an Grenzen.» Für eine gerichtsfeste Analyse seien originäre Muskelfleischproben des Schlachttieres nötig.(dpa)