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12.09.2016 | 13:04
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Wenig Einigkeit über Zuckersteuer

Zuckersteuer auf süße Getränke?
Sollte der Staat «Zuckerbomben» im Supermarkt teurer machen, damit der Gesundheit zuliebe weniger Käufer zugreifen? In einer Befragung findet das eher keine Zustimmung. Deutlich wird ein anderes Ärgernis. (c) proplanta

Teure Schokolade - Die Zuckersteuer in aller Welt



Dass zu viel Zucker ungesund ist, weiß - hoffentlich - jedes Kind. Doch weil Süßigkeiten und gesüßte Getränke trotzdem verlockend sind, erheben mehrere Länder Steuern darauf. Der Staat will so seine Bürger gesünder machen - und profitiert von den Einnahmen. Einige Beispiele:

Schon seit den 1940er Jahren gilt in Finnland eine Steuer auf Erfrischungsgetränke. Seit 2011 verlangt der Staat zudem eine Abgabe von 95 Cent pro Kilogramm auf Süßigkeiten wie Eis oder Schokoriegel, nicht aber auf Kekse. Die Steuer wird allerdings am 1. Januar 2017 aufgehoben. Medienberichten zufolge hatte die Europäische Kommission Finnland darauf hingewiesen, dass das Gesetz gegen Regeln des freien Marktes verstoßen könnte. Dem finnischen Staat gehen dadurch im Jahr 2017 geschätzte 109 Millionen Euro an Steuereinnahmen verloren.

Großbritannien will 2018 eine Zuckersteuer einführen, um stark gesüßte Getränke für Käufer unattraktiver zu machen. Sie soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen.

In Frankreich gilt seit dem 1. Januar 2012 eine Zusatzsteuer von 7,16 Euro pro Hektoliter, also etwas mehr als sieben Cent pro Liter, auf Getränke mit zugesetztem Zucker oder Süßstoff.

Mexiko erhebt seit dem 1. Januar 2014 eine Zuckersteuer von einem Peso (knapp fünf Cent) pro Liter auf mit Zucker gesüßte Getränke. Laut einer wissenschaftlichen Studie sank der Verbrauch dieser Getränke im ersten Jahr der Besteuerung um sechs Prozent.

In den USA verlangt die Stadt Berkeley in Kalifornien seit März 2015 eine Abgabe auf Getränke wie Cola, süßen Eistee und Energydrinks. Sie beträgt einen US-Cent pro Unze, was etwa 30 Euro-Cent pro Liter entspricht. Der Konsum in den ärmeren Gebieten der Stadt sank im ersten Jahr laut einer Studie der Universität Berkeley um 21 Prozent.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 13.09.2016 12:07 Uhrzustimmen(103) widersprechen(71)
jetzt müsste doch dem letzten ein licht aufgehen über die perversität unseres wirtschaftsystems: erst werden die süchtigen herangezüchtet und dann doppelt abkassiert--jetzt verstehe ich die drogensüchtigen, die mit fug und recht behaupten können, dass wir eh in einer suchtgesellschaft leben, die die drogensüchtigen nur dazu benutzt um von der gesamtgesellschaftlichen suchtproblematik abzulenken
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