Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.09.2016 | 13:04 | Übergewicht 
Diskutiere mit... 
   1   2

Wenig Einigkeit über Zuckersteuer

Berlin - Eine Sondersteuer auf Lebensmittel mit besonders viel Zucker in Deutschland stößt laut einer Umfrage auf Skepsis.

Zuckersteuer auf süße Getränke?
Sollte der Staat «Zuckerbomben» im Supermarkt teurer machen, damit der Gesundheit zuliebe weniger Käufer zugreifen? In einer Befragung findet das eher keine Zustimmung. Deutlich wird ein anderes Ärgernis. (c) proplanta
Einen solchen Preisaufschlag für stark gesüßte Produkte lehnen 51 Prozent der Menschen in Deutschland eher oder komplett ab, wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab.

Voll und ganz oder eher befürworten würden dies 40 Prozent. Bei stark gezuckerten Getränken wären 44 Prozent tendenziell für eine Steuer und 49 Prozent dagegen. Kennzeichnungen des Zuckergehalts reichen den meisten aber nicht aus.

Großbritannien will 2018 eine Zuckersteuer einführen, um stark gesüßte Getränke für Käufer unattraktiver zu machen. Sie soll ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter greifen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein ähnliches Modell für Deutschland - mit Abgaben von 20 bis 30 Cent pro Liter. Das ergäbe pro Jahr rund eine Milliarde Euro, die in Präventionsprogramme fließen könnten.

Bei einer Analyse von 463 Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees hatte Foodwatch kürzlich in rund 60 Prozent der Produkte mehr als fünf Prozent Zucker festgestellt.

Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) lehnt «Strafsteuern» auf Lebensmittel aber ab. Erfahrungen in anderen EU-Ländern zeigten, dass sie in aller Regel nicht die gewünschte Lenkungswirkung hätten. Um Menschen von einem gesunden Lebensstil zu überzeugen, komme es auf Transparenz, Information und bessere Ernährungsbildung an, hatte der Minister argumentiert. Foodwatch verwies dagegen darauf, dass in Mexiko, aber auch in Finnland und Frankreich der Konsum bestimmter Zuckergetränke nach Einführung einer Steuer zurückgegangen sei.

Von Packungsangaben, wie viel Zucker ein Produkt enthält, fühlt sich die Mehrheit der Deutschen der Umfrage zufolge nicht gut informiert. 63 Prozent der Befragten finden die Kennzeichnung nicht ausreichend klar, das Gegenteil gaben 29 Prozent an.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt im Mittel nicht mehr als sechs Teelöffel (25 Gramm) Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln pro Tag. Das reduziere das Risiko von Übergewicht, Fettsucht und Karies.
dpa
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 13.09.2016 12:07 Uhrzustimmen(103) widersprechen(71)
jetzt müsste doch dem letzten ein licht aufgehen über die perversität unseres wirtschaftsystems: erst werden die süchtigen herangezüchtet und dann doppelt abkassiert--jetzt verstehe ich die drogensüchtigen, die mit fug und recht behaupten können, dass wir eh in einer suchtgesellschaft leben, die die drogensüchtigen nur dazu benutzt um von der gesamtgesellschaftlichen suchtproblematik abzulenken
  Weitere Artikel zum Thema

 Nutri-Score: Anwender werden stärker integriert

 Nestlé wegen Zucker in Baby-Nahrung in der Kritik

 Nutri-Score beeinflusst Kaufverhalten

 Keine Werbeeinbußen durch Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz zu erwarten

 Bundeskanzler soll bei Kinderwerbung für Lebensmittel eingreifen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken