Tuberkulose bleibt weltweit einer der großen Killer
Neben Malaria und HIV zählt Tuberkulose (TBC) weiter zu den großen Killern der Menschheit. Das Vorkommen der Infektionskrankheit ist weltweit sehr ungleich verteilt: 2015 traten 60 Prozent der Fälle in nur sechs Staaten auf: Indien, Indonesien, China, Nigeria, Pakistan und Südafrika. 2015 erkrankten nach den Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (
WHO) 10,4 Millionen Menschen an TBC. Nur rund 20 Prozent von ihnen hatten eine Chance auf eine Heilbehandlung mit Antibiotika. Etwa 1,4 Millionen Menschen starben deshalb 2015 durch TBC.
In Deutschland erkrankten 2016 nach Daten des Robert Koch-Instituts 5.915 Menschen an Tuberkulose. Die Fallzahl ist nahezu identisch mit den registrierten Fällen 2015 (5.852), allerdings deutlich höher als die Zahlen in den Jahren zuvor (2014: 4.526 Fälle, 2013: 4.340 Fälle, 2012: 4.212 Fälle). Damit hat sich der über lange Jahre rückläufige Tuberkulosetrend umgekehrt. 2015 starben 105 Menschen in Deutschland nach einer TBC-Infektion, darunter ein Kleinkind.
Am 24. März ist Welttuberkulosetag. Vor 135 Jahren, am 24. März 1882, gab Robert Koch in Berlin die Entdeckung des Erregers der Tuberkulose bekannt. Später wurden Antibiotika-Therapien entwickelt. Der wachsende Wohlstand in den Industrieländern führte dazu, dass die «Armutskrankheit» TBC immer mehr in Vergessenheit geriet.