Zahl der Tuberkulosefälle in Niedersachen bleibt hoch
394 Tuberkulosefälle sind im vergangenen Jahr in Niedersachsen registriert worden. Das waren zwar etwas weniger als im Jahr zuvor, doch war es immer noch einer der höchsten Werte der vergangenen zehn Jahre. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover mit Blick auf den Welttuberkulosetag am 24. März mit. Ein Anstieg sei bereits seit 2011 zu beobachten, hieß es am Montag weiter. Ursachen seien die veränderte Altersstruktur der Bevölkerung und Migrationsbewegungen.
Die Infektion könne Jahrzehnte ohne besondere Krankheitszeichen verlaufen. Bei nachlassender Abwehrkraft könne es zum Ausbruch kommen. Dies sei der Grund, warum ältere Menschen erkranken.
Häufigste Form ist nach Angaben des Landesgesundheitsamts (NLGA) die Lungentuberkulose. «Wichtigstes Ziel ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln, um weitere Ansteckungen zu verhindern», sagte NLGA-Präsident Matthias Pulz. Die Weltgesundheitsorganisation
WHO schätzt die Anzahl der 2015 weltweit an Tuberkulose Erkrankten auf 10,4 Millionen. Nur rund 20 Prozent hatten eine Chance auf eine Heilbehandlung mit Antibiotika. Etwa 1,4 Millionen Menschen starben deshalb 2015 an Tuberkulose. Sie ist damit eine der weltweit am häufigsten zum Tode führenden übertragbaren Krankheiten. Bundesweit erkrankten 2016 nach Daten des Robert Koch-Instituts 5.915 Menschen daran, gut 60 mehr als im Jahr zuvor.