Appetit auf gesunde Lebensmittel wächstKöln - Die Verbraucher greifen stärker zu gesunden Lebensmitteln. Die Ausgaben der Haushalte für gesunde Lebensmittel wie Obst, Vollkornprodukte, fett- und zuckerreduzierte, probiotische Waren oder Bio-Produkte stiegen von 2002 bis 2006 um 23 Prozent. |
(c) proplanta Das Plus bei Lebensmitteln insgesamt lag nur bei 5 Prozent. Darauf haben die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Freitag in Köln zur bevorstehenden weltgrößten Nahrungsmittelmesse Anuga hingewiesen.
Von den bundesweit 38,3 Millionen Haushalten gebe fast jeder sechste - 6,9 Millionen - «relativ viel» Geld aus für gesunde Lebensmittel, sagte Thomas Bachl von der GfK. 41 Prozent aller Ausgaben für Lebensmittel entfielen in dieser Gruppe auf solche «Wellfood»- oder «Wohlfühl»-Angebote. Vor allem ältere Menschen kaufen viele gesunde Lebensmittel und gehen dazu häufig in Fachgeschäfte. «Uninteressiert sind eher die jüngeren Haushalte», sagte Bachl.
Gesunde Ernährung sei für die Branche zum Topthema geworden, sagte BVE-Geschäftsführerin Sabine Eichner Lisboa. «Es könnten noch viel mehr Menschen für eine gesunde Ernährung gewonnen werden, wenn sie in der richtigen Weise angesprochen werden.»
In den vergangenen Jahren wuchs der GfK zufolge auch das Qualitätsbewusstsein der Lebensmittel-Käufer - 46 Prozent achten beim Griff ins Ladenregal derzeit vor allem auf die Qualität. Für 54 Prozent ist allerdings der Preis entscheidend. Im Trend liegen auch schnell und einfach zuzubereitende oder bereits verzehrfertige Lebensmittel, sogenannte Convenience-Produkte. Das liegt laut GfK auch am sozialen Wandel, mit mehr berufstätigen Frauen, kleineren Haushalten mit weniger Kindern, Zeitmangel und abnehmenden Kochkenntnissen.
Die Ernährungsindustrie rechnet nach einem Zuwachs im ersten Halbjahr mit mindestens 140 Milliarden Euro Umsatz für das Gesamtjahr 2007. Der Handel peilt den Vorjahresumsatz von 128 Milliarden Euro an. Bei der fünftägigen Fachschau Anuga zeigen rund 6600 Hersteller aus 95 Ländern von diesem Samstag (13.10.) an ihre Neuheiten. (dpa)
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