Widererwarten, wer kann es Ihnen jedoch verübeln: die Anonymität und Schnelllebigkeit der Stadt ist nichts für Jedermann, vor allem nicht auf Dauer. Viele Städter träumen vom Eigenheim im Grünen.
Doch ist der Entschluss endgültig gefasst, geht eine Problematik mit ihm Hand in Hand: behält man den urbanen Lifestyle und nimmt die tägliche Distanz zum Büro in der Stadt in Kauf? Oder doch lieber ein Leben als Selbstversorger, der sich noch dazu ein Taschengeld dazu verdient? Wer Landwirt – und somit Unternehmer – werden möchte, sollte nicht vorschnell handeln: Mit einem eigenen Fleckchen Land und ein paar Kühen ist es lange nicht getan.
Einen Bauernhof zu haben bedeutet zwar, dass man sein eigener Chef ist, das ist allerdings nicht so rosig, wie es scheint. Ein landwirtschaftliches Unternehmen zu führen bedeutet neben Arbeit in der Natur ebenfalls bürokratische Angelegenheiten, sowie die Vermarktung der eigenen Produkte.
Wer sich über den – mit einem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb einhergehenden – Arbeitsaufwand im Klaren ist, sollte sich zu aller erst überlegen, welche Art von Landwirtschaft betrieben werden soll. Danach richten sich die
Größe und Beschaffenheit des Anwesens und der Bedarf an Ställen oder Gewächshäuser. So braucht ein Bauer, der sich der Viehzucht hingibt, ein weitaus größeres Grundstück, als ein Gemüsebauer.
Für den Kauf eines Grundstückes, sollte ein anständiges Eigenkapital zu Verfügung stehen, da mit einem Quadratmeterpreis von drei bis sieben Euro zu rechnen ist. Wer keine Ersparnisse besitzt, kann einen Betrieb pachten oder einen Pachtkauf in Anspruch nehmen.
Ist der Entschluss über Art und Weise des Betriebs sowie die Anschaffung und Finanzierung gefallen, müssen Arbeitsaufwand und –zeit kalkuliert werden. Gerade zur Erntezeit sind anfallende Tätigkeiten kaum alleine zu bewerkstelligen. Deshalb empfiehlt es sich, mit einem Maschinenring zusammenzuarbeiten oder sich mit einem Kooperationspartner – etwa einem Bauer aus der Umgebung – zu verbünden, da so die Kosten von Maschinenanschaffung wegfallen.
Bevor der Entschluss endgültig handfest gemacht wird, ist es ratsam sich bei der
Landwirtschaftskammer zu informieren und sich von einem Bioverband ausführlich beraten zu lassen. Auch Exkursionen zu „offenen Höfen“ verschaffen Einblick in die Realität des Betriebsumfangs. (Pd)