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16.01.2007 | 18:44 | Konsumverhalten 

Deutsche tischten 2006 weniger Fleisch aber mehr Gemüse auf

Berlin - Die Deutschen haben im vergangenen Jahr vor allem wegen der Vogelgrippe weniger Geflügelfleisch aufgetischt.

Konsumverhalten
(c) proplanta
Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch insgesamt sei dadurch im Vergleich um Vorjahr um 500 Gramm auf 60,4 Kilogramm zurückgegangen, berichtete die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) am Dienstag in Berlin. Dies entspreche dem Konsum im Jahr 1997 und liegt nur 1,2 Kilogramm über dem niedrigen Verzehr des Jahres 2001, als die Fälle von Rinderwahnsinn BSE die Verbraucher verschreckte.

Speziell der Verzehr von Geflügelfleisch sei pro Kopf von 10,5 auf jetzt 10 Kilogramm gesunken. «Der positive Absatztrend der vergangenen Jahre ist damit erstmals gestoppt worden», sagte CMA-Geschäftsführer Jörn Dwehus. Gammelfleisch spielt nach seiner Ansicht dabei nicht die entscheidende Rolle. «Die Verbraucher wüssten, dass das gute von den Landwirten gelieferte Fleisch durch falsche und zu lange Lagerung schlecht wird.» Dies zeige auch der Absatz von Kalb- und Rindfleisch, der sich laut CMA bei 8,8 Kilogramm stabilisiert habe und der Verzehr von Schweinefleisch, der mit 39,4 Kilogramm konstant geblieben sei.

Laut CMA gibt es bei den Konsumenten wieder einen Trend zu mehr Qualitätsbewusstsein. «Wir haben jetzt erstmals die Umkehrung, dass der Aspekt Qualität stärker hervorgehoben wird als der Preis», sagte Dwehus. Laut einer Befragung rangiere die Kategorien Frische, Geschmack und Qualität zehn Prozentpunkte vor dem Preis. Die Deutschen seien bei den Ausgaben für Lebensmitteln aber weiterhin Schlusslicht in Europa. Die CMA will deshalb die Wertigkeit und die Qualität von Lebensmitteln stärker in den Vordergrund rücken.

Die vielfachen Mahnungen zu einer gesunden Ernährung zeigen Wirkung. Bei Gemüse stieg der Pro-Kopf-Konsum laut CMA im vergangenen Jahr um zwei auf 86,6 Kilogramm. 1999 lag der Verzehr noch bei 81,2 Kilogramm. Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang beim Verzehr von Kartoffeln hält laut CMA aber an. Der Konsum sank pro Kopf um 3,5 auf 63 Kilogramm. Davon seien knapp 35 Kilo als vorgefertigte Ware wie zum Beispiel Kloßteig gekauft worden. 1999 seien pro Kopf noch 70,6 Kilogramm Kartoffeln gegessen worden.

Auch der Eiermarkt meldet einen weiteren Rückgang. Im vergangenen Jahr seien statistisch pro Kopf 205 Stück verzehrt worden. Den höchsten Verbrauch gab es 1997 mit 227 Stück pro Kopf.

Positive Meldungen gebe es für Milch und Milchprodukte. Bei Konsummilch sei der Pro-Kopf-Konsum von 64,2 auf 64,8 Kilogramm gestiegen. Sauermilchprodukte legten leicht auf 28,8 Kilogramm zu und beim Käse gab es zum Vorjahr eine Steigerung um 1,3 auf 22,4 Kilogramm. Der Absatz von Sahne habe sich wegen der gestiegenen Nachfrage nach Speiseeis leicht auf 7,7 Kilogramm erhöht, der Butterkonsum blieb mit 6,4 Kilogramm konstant.

Quelle: dpa 16.01.2007
© dpa





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