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07.05.2013 | 07:00 | Volkskrankheit 
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Immer mehr Kinder leiden an Diabetes

Leipzig - In Deutschland steigt nach Expertenangaben die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes kontinuierlich.

Fettleibigkeit
In Deutschland gelten 750.000 Kinder und Jugendliche als fettleibig. (c) proplanta
«Die Zahlen wachsen mit einer Frequenz von ein bis zwei Prozent pro Jahr», sagte der Direktor der Leipziger Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche, Prof. Wieland Kiess, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Insgesamt gebe es in Deutschland etwa 30.000 Kinder und Jugendliche mit der genetisch bedingten Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1, auch Jugenddiabetes genannt.

In Leipzig tagt von Dienstagabend bis Samstag der Diabetes Kongress 2013. Dort beschäftigen sich Forscher und Mediziner speziell auch mit dem Thema Diabetes bei Kindern und Jugendlichen.

Warum die Zahlen steigen, sei für die Wissenschaft momentan noch immer ein Rätsel. Daran werde mit Hochdruck geforscht. Etwa an der Universitätsklinik in Ulm. Dort würden in einer Datenbank die Daten diabeteskranker Kinder erfasst. «Mehr als 130 Kinderkliniken senden ihre Daten nach Ulm. Das System ist vorbildlich für die ganze Welt», sagte Kiess.

Zugleich wachse das Risiko in Deutschland, am Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, für den unter anderem Übergewicht Auslöser sein könne, sagte Kiess. 750.000 Kinder und Jugendliche gelten als fettleibig (adipös). «Zwar ist nur ein Prozent der adipösen Jugendlichen Typ-2-Diabetiker, aber das Risiko zu erkranken oder als Erwachsener krank zu werden, ist deutlich höher als bei Normalgewichtigen.»

Wie schnell fettleibige Menschen zu Diabetikern werden, hänge auch von den Genen ab. In den USA etwa erkrankten Fettleibige mit dunkler Hautfarbe oder hispanischer Herkunft sehr rasch an Diabetes. «Wird ein Asiate adipös, bekommt er sehr rasch Diabetes. Bei uns dauert der Prozess etwas länger. Wir haben hier möglicherweise als weiße Europäer schützende Gene», vermutete Kiess.

Zwar nimmt nach neuesten Erkenntnissen von Wissenschaftlern der Unikinderklinik Leipzig hierzulande die Zahl der adipösen Kinder derzeit nicht weiter zu, dennoch sei die hohe Zahl fettleibiger Kinder und Jugendlicher alarmierend. Denn das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken oder Herz-Kreislauf-Krankheiten zu bekommen, sei deutlich höher als bei Normalgewichtigen.

Adipositas hänge auch vom sozialen Status ab. In Familien mit hohem Bildungsstand und guter sozialer Situation gebe es weniger Fettleibige als in sozial schwachen Familien. Das belegten Studien.

Deshalb plädiere er für mehr Aufklärung und Prävention. «Da muss sich mehr in den Kindergärten, Sportvereinen und Schulen tun, damit auch arme Kinder bessere Chancen auf ein gesundes Leben bekommen», forderte Kiess.

Insgesamt leiden nach den Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Deutschland sechs Millionen Menschen an der Volkskrankheit Diabetes. 90 Prozent von ihnen haben den Typ 2. (dpa)
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Kommentare 
Basti schrieb am 10.06.2013 12:07 Uhrzustimmen(141) widersprechen(125)
Ich bin selbst Typ-1er und finde diesen Bericht nicht gut geschrieben. Das Foto ist in der Tat nicht sehr passend ausgesucht. Jeder hat schon einmal vom Diabetes gehört, aber kaum jemand weiß, worum es bei den beiden Typen wirklich geht. Es fehlt definitiv an Aufklärung! Aber warum sollte sich jemand mit der Thematik beschäftigen, wenn er selbst nicht betroffen ist?
Fränkie schrieb am 06.06.2013 08:24 Uhrzustimmen(152) widersprechen(137)
Man sollte einmal die Bücher von Dr. Gunther Frank lesen. In diesem Artikel hier werden Halb-und Unwahrheiten verbreitet. Diabetes Typ 1 wird mit Adipositas vermischt. Und mein Vorredner hat recht, das Foto hat mit Jugenddiabetes nichts zu tun. Richtig ist, Kindern schon in der Schule gesunde Ernährung und selber kochen nahe zu bringen.
diabetes24 schrieb am 07.05.2013 16:10 Uhrzustimmen(148) widersprechen(118)
Das Foto passt ja mal gar nicht, Typ1 Patienten sind meistens nicht dick. Das ist wieder typisch. Typ 2 gleich Type 1. So ein Fettwanst kann es sich aussuchen wie schlimm sein Diabetes ist. Der Typ 1 Patient nicht.
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