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13.04.2011 | 11:43 | Lebensmittelausgaben 

Ernährung rutscht bei heimischen Haushaltsausgaben weiter ab

Wien - 12,1% für Lebensmittel - Rangieren hinter Wohnen, Verkehr und Freizeit.

Lebensmittel
Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben privater Haushalte in Österreich betragen - unabhängig von deren Größe - rund EUR 2.910,-. Die Äquivalenzausgaben (gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben) liegen bei EUR 1.880,-. Der größte Anteil entfällt dabei mit 23,8% auf den Bereich "Wohnen, Energie" und "Verkehr" (15%). "Ernährung und alkoholfreie Getränke" sind seit der letzten Konsumerhebung der Statistik Austria (2004/05) im Ranking weiter zurückgefallen und rangieren mit 12,1% erstmals hinter dem Sektor "Freizeit, Sport und Hobbys", für den 12,8% aufgewendet werden. Am geringsten schlagen sich Ausgaben für "Kommunikation" (1,7%) sowie für private "Bildung" (1%) zu Buche. Das haben die Zahlen der jüngsten Erhebung bei 6.534 Haushalten zwischen April 2009 und Mai 2010 ergeben.


Eher geringfügige Steigerung der Lebensmittelausgaben seit 2004

Verglichen mit der Erhebung 2004/05 ist eine nominelle Steigerung der monatlichen Haushaltsausgaben um 14,6% zu verzeichnen, während die Äquivalenzausgaben um 15,7% gestiegen sind. Die größte Kategorie "Wohnen, Energie" legte um 22% zu, wobei die Ausgaben für "Energie" um 17,3% gestiegen sind. Die Verkehrsausgaben wurden um 6,6% erhöht, jene für den Freizeitbereich gar um 16%, während Ernährung ein geringeres Plus von 6,4% aufzeigt. Laut Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria, spiegelt der über die Jahrzehnte bemerkbare deutliche Rückgang (1954: 44,8%) bei den Lebensmittelausgaben "unseren Wohlstand wider". "Die Menschen gehen wieder öfter auswärts essen und was zu Hause konsumiert wird, sind zunehmende preisgünstigere Lebensmittel."


Ausgabenschwächere Haushalte geben mehr Geld für Ernährung aus

Deutliche Unterschiede im Konsumverhalten zeigt auch die Gliederung der Haushalte in niedrige/mittlere/höhere und hohe Ausgaben: Während die ausgabenstärksten Haushalte ihr Geld hauptsächlich für Verkehr (39,1%), Wohnen/Energie (19,1%) ausgeben und nur 8,1% in die Ernährung fließen, gewichten die ausgabenschwächsten deutlich anders. Hier fließt der Hauptanteil in Wohnung/Energie (37,2%), für Verkehr werden 29,2% ausgegeben und mit 18,4% geben einen deutlich höheren Anteil ihrer Verbrauchsausgaben für Ernährung aus.


Ein Blick in die österreichische Speisekammer

In den eigenen vier Wänden konsumieren die österreichischen Haushalte monatlich 10,9 kg Obst, 6,6 kg Fleisch, 5,9 kg Brot sowie 28,6 Liter alkoholfreie und 11,8 Liter alkoholische Getränke, wie die Mengenauswertungen der Statistik Austria im Rahmen der Konsumerhebung 2009/10 zeigen. Die beliebtesten Fleischsorten kommen von Schwein (2,3 kg) und Geflügel (1,9 kg). Abwechslung dazu bieten rund 0,7 kg frischer oder gefrorener Fisch und als Beilage 1,4 kg Teigwaren sowie 0,8 kg Reis pro Haushalt.

Zudem stehen 11,3 kg Gemüse auf dem Speiseplan, den ersten Platz belegt dabei die Kartoffel mit 4,2 kg, den wenigsten Anklang finden Kohlsorten, von denen nur knapp 0,75 kg Broccoli, Karfiol oder Kraut verspeist werden. Im Obst-Ranking steht der Apfel ganz oben: 3,2 kg pro Haushalt oder 1,6 kg pro Kopf werden im Monat gegessen oder verwertet, gefolgt von der Banane (2,2 kg/1,1 kg). Saisonfrüchte werden zwar nur von 22% der heimischen Haushalte gekauft, jedoch in nicht unerheblichen Mengen (im Schnitt 5,7 kg pro Monat).

Pro Kopf landen 1,5 kg Wurst- oder Selchwaren sowie 0,8 kg Käse auf dem Teller, wobei mehr dunkles (2,1 kg) als weißes Brot (0,8 kg) damit belegt wird.

Außerdem werden monatlich 2 kg Mehl, 1,6 kg Zucker, 0,8 kg Butter, 0,6 kg Topfen und 28 Eier pro Haushalt verbraucht. Dazu kommen durchschnittlich 10,8 l Milch, 1,2 kg Kaffee, 0,2 kg Kakao.

"Im Vergleich zur Konsumerhebung von 1974 ist der Pro-Kopf-Konsum von Mineralwasser, Bier und Bananen in den eigenen vier Wänden gestiegen, während weniger Milch, Äpfel, Kartoffeln und Eier zu Hause gegessen werden", ergänzte Christa Kronsteiner-Mann von der Direktion Bevölkerung der Statistik Austria. (bmlfuw/aiz)
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