Wegen des harten Wettbewerbs müssten die Kunden in Deutschland 2009 vermutlich nicht tiefer in die Tasche greifen, sagte Jürgen Abraham, der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie am Mittwoch anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Die Branche mit rund 530.000 Beschäftigten gehe «verhalten optimistisch» in das Jahr 2009 und erwarte allenfalls leicht steigende Umsätze. Der Export werde weiter wachsen, im Inland seien die Aussichten aber weniger gut.
«Wir sehen uns als ein Hort der Stabilität», sagte Abraham. Vor allem durch höhere Preise ist der Umsatz der Ernährungsindustrie nach Schätzung der Vereinigung im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent auf 155 Milliarden Euro gewachsen. Die Branche begründet die teils stark gestiegenen Preise des vergangenen Jahres mit höheren Rohstoff- und Produktionskosten; im zweiten Halbjahr waren viele Produkte wieder deutlich billiger geworden. Zwei Gründe nannte Abraham für den grundsätzlich zuversichtlichen Ausblick: «Erstens: Gegessen wird immer. Zweitens: Das Konjunkturpaket wird zu einem großen Teil in der Ernährungsindustrie ankommen.»
Nach seinen Angaben gibt jeder Bundesbürger durchschnittlich 150 Euro pro Monat für Lebensmittel aus. Die Bundesregierung will mit ihrem Anfang der Woche beschlossenen zweiten Konjunkturpaket unter anderem die Kauflaune der Bürger heben und so die
Wirtschaftskrise abdämpfen. Die weltgrößte Agrarmesse
Grüne Woche öffnet am Freitag für Besucher. (dpa)