Es wird erwartet, dass auf Fettleibigkeit oder
Übergewicht zurückzuführende Krankheiten die Lebenserwartung im
Schnitt um fast drei Jahre reduzieren, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris. Bis 2050 wird es demnach rund 92 Millionen entsprechende vorzeitige Todesfälle geben.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in 34 der 36 OECD-Staaten ist den Experten zufolge übergewichtig, fast jeder Vierte fettleibig. Das bremst auch die Wirtschaft in den Ländern und beeinträchtigt den Wohlstand: Übergewicht schmälert der Studie nach das Bruttoinlandsprodukt in den Industriestaaten im Schnitt um 3,3 Prozent. In der Europäischen Union ist die Wahrscheinlichkeit bei Menschen in der unteren Einkommensgruppe, fettleibig zu sein, deutlich erhöht. Damit verfestige sich die Ungleichheit, so die Forscher.
Besonders für Kinder hat Übergewicht negative Folgen. Die
OECD hat ermittelt, dass sich übergewichtige Kinder in der Schule schwerer tun und schlechtere Noten bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass fettleibige Kinder gute Schulleistungen erzielen, sei um 13 Prozent geringer als bei anderen. Sie fehlten außerdem länger als Kinder mit gesundem Körpergewicht in der Schule und würden häufiger von ihren Klassenkameraden gemobbt, so die Experten.
Als Hilfen gegen das Übergewicht nennt die OECD eine Reihe von Möglichkeiten wie etwa Werbeverbote, Warnhinweise oder Siegel auf
Lebensmitteln, Verbot bestimmter Fette, Kampagnen über Massenmedien oder Schulprogramme. Die OECD vereint die meisten hoch entwickelten Wirtschaftsnationen und
Schwellenländer wie Mexiko oder die Türkei.