«Wir haben es in Deutschland bisher verpasst, eine systematische
Überwachung für zirkulierende Sars-CoV-2-Varianten aufzubauen», sagte der Virologe Jörg Timm vom Universitätsklinikum Düsseldorf der «Rheinischen Post» (Online/Montag). «Es gibt Bemühungen aus einzelnen Laboren, aber es fehlen eine klare Struktur und vor allem die finanziellen Mittel für eine bundesweite Untersuchung von Virusvarianten.»
In Großbritannien seien Mutationen des Coronavirus per Genom-Sequenzierung schon früh systematisch erfasst worden. Eine solche «Echtzeit»-Überwachung gewährleiste eine schnellere Erkennung und Isolierung von Infektionsclustern, was für die Kontaktverfolgung wichtig sei. Durch den Vergleich von Virussequenzen ließen sich zudem Verbindungen zwischen Infektionen herstellen und Infektionsverläufe in Schulen, Kitas und Restaurants besser einschätzen.