Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.11.2008 | 08:13 | Inflationsrate 

Inflation wegen sinkender Ölpreise auf dem Rückzug - 2,4 Prozent

Wiesbaden - Die Inflation ist in Deutschland auf dem Rückzug.

Inflation
(c) proplanta
Die sinkenden Ölpreise haben die Teuerung im Oktober auf den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr gedrückt. Die jährliche Teuerungsrate betrug 2,4 Prozent und war so niedrig wie seit April nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. «Man kann von einer deutlichen Entspannung reden», sagte ein Statistiker. Die Verbraucher würden dies aber nur zum Teil im Portemonnaie spüren, weil Preisrückgänge bei Benzin und Diesel durch die Verteuerung von Heizöl und Gas teilweise aufgehoben würden.

Der Preisdruck wird sich nach Ansicht von Volkswirten in den kommenden Monaten wegen des Ölpreisrutsches infolge der Finanzmarktkrise weiter abschwächen. Die Inflationsrate könnte laut Prognosen bis Jahresende wieder unter zwei Prozent sinken. Bei dieser Schwelle definiert die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität.

Im September hatte die Inflationsrate noch 2,9 Prozent betragen. Im Juli und August war mit 3,3 Prozent der höchste Stand seit 15 Jahren erreicht worden. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,2 Prozent zurück.

Die weltweite Konjunkturschwäche und die Folgen der Finanzkrise dämpfen derzeit die Nachfrage nach Öl und anderen Rohstoffen, was den Preisauftrieb verringert. Auch bei den Nahrungsmitteln - vor allem bei Milchprodukten - hat sich laut Statistik der Preisauftrieb beruhigt. Sinkende Inflationsraten entlasten das Budget der privaten Haushalte und stärken die Kaufkraft der Konsumenten. In die Berechnung gehen die Daten aus sechs Bundesländern ein. Danach verbilligten sich im Monatsvergleich Benzin, Diesel und Heizöl. Im Vergleich zum Vorjahr wurden Kraftstoffe nur noch leicht teurer (um 0,4 bis 4,8 Prozent). Preistreiber blieb Heizöl, das sich gegenüber dem Vorjahr um bis zu 28,6 Prozent verteuerte. Für Gas mussten Verbraucher bis zu 24,2 Prozent tiefer als vor einem Jahr in die Tasche greifen. Die Gaspreise folgen in der Regel der Entwicklung des Ölpreises zeitversetzt.

Leicht gedrückt wurde das Preisniveau auch durch die Abschaffung der Studiengebühren in Hessen. «Auf Bundesebene dürfte dieser Effekt knapp 0,05 Prozent ausgemacht haben», schrieben Volkswirte der Commerzbank in einer Mitteilung. In Hessen wurde im Oktober von allen sechs Bundesländern die niedrigste Rate mit 2,0 Prozent gemessen. In Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg ging die Teuerung auf 2,7 Prozent zurück, in Brandenburg auf 2,2 Prozent und in Nordrhein- Westfalen auf 2,3 Prozent. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern stiegen im April um zwei Prozent

 Krisenwährung: Goldschatz in Milliardenwert in Privatbesitz

 Inflation in Bayern steigt auf 2,5 Prozent

 Teuerung verharrt bei 2,2 Prozent - Erste Zinssenkung im Juni?

 Neue Inflationswelle in Sicht - 2 Prozent-Ziel ade

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau