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03.01.2009 | 08:00 | Deutsche Stiftung für Kulturlandschaft 

Künstler für Projekt „Kunst fürs Dorf - Dörfer für Kunst“ ausgewählt

Berlin - Deutsche Stiftung Kulturlandschaft verkündet Entscheidung von Jury und Gemeinden.  

Kunst fürs Dorf
(c) Pressefoto
Leni Hoffmann aus Düsseldorf, Rolf Wicker aus Berlin sowie Martin Keil und Henrik Mayer aus Dresden sind die ausgewählten Künstler für das Modellprojekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft. Sie werden ab Januar 2009 über einen Zeitraum von maximal sechs Monaten ein Kunstwerk in den Gemeinden Ferdinands­hof im Landkreis Uecker-Randow, Grambow im Landkreis Nordwestmecklenburg und Lelkendorf im Landkreis Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern schaffen.

Ein mehrstufiger Auswahl- und Findungsprozess ist abgeschlossen und das Projekt geht in die kreative Phase, erklärte die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft. Mit der bundesweiten Ausschreibung wurden Künstler angesprochen, die die Wandlungsprozesse im ländlichen Raum in ihrem Werk thematisieren und sich mit ihrer Kunst bewusst in soziale und politische Prozesse auf dem Lande einmischen wollen, betonte die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft.

An der Ausschreibung hatten sich 74 Künstler/innen beteiligt. In einer ersten Vorauswahl wurden von einer Jury mit bundesweit anerkannten und erfahrenen Kunst-Sachverständigen sechs Künstler/innen ausgewählt. Die Mitglieder der Jury waren Professor Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe, Direktorin Staatliches Museum Schwerin, Martin Köttering, Präsident der Hochschule für bildende Künste Hamburg, Dr. Christoph Vitali, Intendant und Geschäftsführer der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Axel Hecht, Gründer und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift „Art – Das Kunst­magazin“, Professor Michael Soltau, Professur für Bildende Kunst, visuelle Medien und ihre Didaktik am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald, Udo Richter, Vorstand des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK, Dr. Simone Tippach-Schneider, Kuratorin des Projektes sowie Dr. Angelika Westerwelle, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft, Vorsitz der Jury.

Zur Endwahl der Künstler wurde im Dezember 2008 ein Workshop in Berlin veran­staltet, der dem gemein­samen Austausch zwischen teilnehmenden Künstlern und Gemeindevertretern und der Entscheidung der Gemeinden für die Künstler diente. Die Gemeinden waren zuvor in einem Auswahlverfahren aus mehr als 40 Bewerbern aus Mecklenburg-Vorpommern ausgewählt worden. Die Vertreter der drei Gemeinden haben schließlich entschieden, welche der von der Jury vorausgewählten Künstler in den kommenden Monaten ein Kunstwerk im Dialog mit der Gemeinde schaffen werden.

Das Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ ermöglicht den drei Künstlern, einen Landaufenthalt zur finanzierten Kunstproduktion. Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft fördert die Kunstwerke in den drei Gemeinden mit jeweils bis zu 20.000 Euro. Es ermöglicht den Gemeinden, die dem Künstler zwischenzeitlich Arbeitsräume und einen endgültigen Ort für das Kunstwerk bereitstellen, sich in die Rolle eines Auftraggebers für Kunst hineinzu­finden und durch Zustimmung oder Skepsis am künstlerischen Vorgang teilzuhaben.

Kunst soll in diesem Zusammenhang die Identität der Dorfbewohner mit ihrer Region stärken und nachhaltige Anstöße geben für ein bewusstes Leben miteinander. Der Fokus liegt hierbei auf dem Ort des schöpferischen Ereignisses, der nicht das Atelier des Künstlers, sondern das Dorf sein soll. Am 15. Januar 2009 findet in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund in Berlin die offizielle Auftaktveranstaltung des Projektes statt.


Nähere Informationen dazu erhalten Sie bei Steffen Pingen unter 0177/295 42 90.  


Zu den einzelnen Künstlern:

Reinigungsgesellschaft (RG)
Die Vertreter der Gemeinde Grambow im Landkreis Nordwestmecklenburg entschieden sich für die Reinigungsgesellschaft (RG) aus Dresden. Die von Martin Keil und Henrik Mayer seit 12 Jahren bewährte Kunstpraxis, versteht sich als gesellschaftliches Dialogfeld. In den Projekten werden Interventionen und Kooperationen der Bereiche Kunst, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft modellhaft erprobt, wobei die Auseinandersetzung mit der Demokratieentwicklung und den Perspektiven der Arbeitsgesellschaft oft im Mittelpunkt steht. Unter anderem machten sie 2005 mit ihren Einzelausstellungen „Arbeite mit, plane mit, regiere mit!“ im Kasseler Kunstverein von sich Reden. Seit 2006 betreiben die Künstler in Dresden einen Kunstraum, in dem Vorträge, Präsentationen und Diskussionsforen stattfinden.  


Rolf Wicker
Die Gemeindevertreter von Lelkendorf im Landkreis Güstrow entschieden sich für Rolf Wicker. Der in Berlin lebende Künstler erhielt 2005 das HAP Grieshaber-Stipendium Reutlingen. Seine Installationen oder begehbaren Skulpturen stehen in einem engen Bezug zum Ausstellungsort selbst, er verwandelt in seinen Projekten die vorgegebene Situation architektonischer und topografischer Art, indem er das Äußere einer Topografie in das Innere des Raums holt und zugleich das Äußere wie ein Innenleben erscheinen lässt.  

Leni Hoffmann
Die Auswahl der Gemeindevertreter von Ferdinandshof im Landkreis Uecker-Randow fiel auf die Düsseldorfer Künstlerin Leni Hoffmann. In ihrer künstlerischen Arbeit richten sich die Fragen auf die Beziehungen zwischen Ort und Mensch, an die vorgefundene Raum-Situation, den architektonischen und urbanen Absurditäten, inklusive ihrer schönen und scheußlichen Besonderheiten. Sind Orte „benutzbar“? Wie beeinflussen sie das Verhalten der Menschen? Und was ändert sich, wenn die Orte sich ändern? Als malerische Gesten begreift die Künstlerin auch die unsichtbaren Bahnen, auf denen sich Menschen bewegen, die an diesen Orten, in diesen Räumen agieren. (DBV)
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