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14.08.2014 | 18:36 | Bakterien-Verseuchung 

Listerienskandal: 160 Kilo dänische Wurst im deutschen Handel

Kiel / Kopenhagen - Erst hieß es, mit Bakterien verseuchte Wurst aus Dänemark wurde nicht nach Deutschland geliefert. Nun wird bekannt: Ein Supermarkt im Norden hat Wurstwaren des Produzenten an Kunden verkauft. Ob die Bakterien den Grenzwert überschritten, ist noch unklar.

Dänische Wurst
(c) proplanta
Der dänische Lebensmittelskandal um bakterienverseuchte Wurst hat nun doch Deutschland erreicht: Ein Supermarkt im Norden von Schleswig-Holstein hat rund 160 Kilo Wurstwaren des wegen Listerienbelastungen geschlossenen dänischen Produzenten an Kunden verkauft.

Es sei aber nicht klar, ob die bereits im Mai und Juni verkauften Produkte des Herstellers Jørn A. Rullepølser mit Bakterien über die zulässigen Grenzwerte hinaus belastet waren, sagte ein Sprecherin des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministeriums. Dafür gebe es keine Hinweise, auch Erkrankungen seien in Schleswig-Holstein nicht bekannt.

Zwölf Dänen starben seit September 2013 an den Folgen einer Infektion mit Listerien, mindestens 20 hatten sich mit den Keimen angesteckt, die in Wurstwaren des Herstellers gefunden worden waren. Weitere Verdachtsfälle werden noch geprüft.

Alle Opfer waren nach Angaben des dänischen Forschungsinstituts Statens Serum Institut schon vorher krank. Listerien sind in der Regel nicht für gesunde Menschen gefährlich, sondern nur für kranke oder geschwächte Personen und auch für Schwangere.

Am Donnerstag wurde eine Lebensmittelwarnung über die Internetplattform lebensmittelwarnung.de verbreitet. Der dänische Zwischenhändler delika rief Produkte wegen der als gefährlich geltenden Bakterien Listeria monocytogenes zurück.

Demnach wurden in Deutschland an den Supermarkt Fleggaard im Ort Harrislee nördlich von Flensburg vier Wurstwaren in Scheiben in jeweils 500-Gramm-Packungen verkauft. Als Hersteller ist Jørn A. Rullepølser genannt. Delika erklärte, sämtliche zwischen dem 29. April und 7. August verkauften, in Scheiben geschnittene Aufschnittprodukte des Herstellers zurückzunehmen.

Unterdessen prüft das dänische Lebensmittelministerium, ob mit Bakterien verseuchte Würste auch auf Fähren zwischen dem dänischen Rødby und Puttgarden auf Fehmarn serviert worden sind.

Schleswig-Holstein konnte bei Fleggaard Produkte nicht mehr sicherstellen, weil die Waren dort schon komplett verkauft worden sind. Es handelt sich um einen Supermarkt des deutsch-dänischen Grenzhandels mit speziellem Angebot für skandinavische Kunden, die wegen der günstigen Preise in Deutschland einkaufen. Nach bisherigem Kenntnisstand sei kein anderes Geschäft beliefert worden, sagte die Ministeriumssprecherin. Es gebe keine Hinweise, dass andere Regionen in Deutschland Ware erhalten hätten, betonte sie.

Die Produkte sollen zwischen dem 24. Mai und dem 21. Juni verkauft worden sein. Verbraucher, die noch Waren hätten, sollten diese nicht verzehren, sondern vernichten oder an das Geschäft zurückgeben, riet das Landwirtschaftsministerium.

Im Mai waren in der Fleischfabrik Jørn A. Rullepølser bei einem Kontrollbesuch in einer Charge Rullepølser - einer Wurstspezialität, normalerweise aus Schweinebauch, in diesem Fall mit Lamm - Listerien entdeckt worden. Im August fanden die Behörden beim Hersteller wieder Listerien. Der Betrieb musste vorerst schließen.

Erst wenn die Ursache für den Listerien-Befall gefunden und alles gereinigt sei, dürfe die Wurstfabrik wieder aufmachen, sagte Sigsgaard und fügte hinzu. «Ich denke, das wird eine Weile dauern.» Zunächst hatte das dänische Lebensmittelministerium mitgeteilt, dass die verseuchte Wurst nicht ins Ausland verkauft wurde. (dpa)
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