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07.08.2016 | 00:01 | Schönheitswahn 
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Magersucht, Bulimie und Adipositas - Essstörungen nehmen zu

Berlin - Essstörungen gehören in den westlichen Ländern zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Sie können lebensbedrohlich sein: In Deutschland sterben bis zu 100 Menschen pro Jahr daran.

Essstörungen
Wenig essen, um abzunehmen. Das hat fast jeder schon mal gemacht. Wenn jedoch die Sorge um das Gewicht eine große Rolle im täglichen Leben spielt, kann das auf eine Essstörung hindeuten. Instagram ist der Ort für hübsche Fotos. Doch der Schönheitswahn zeigt sich dort auch von seiner hässlichen Seite. Abgemagerte Frauen inszenieren mit erschreckenden Fotos ihre Essstörung. Instagrams Richtlinien zum Schutz scheitern am Erfindergeist der Nutzerinnen. (c) Uwe Grötzner - fotolia.com
Welche Essstörungen gibt es?

Magersucht (Anorexie), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Binge Eating gelten als die Hauptformen. Menschen mit MAGERSUCHT hungern sich dünn, sie sind deutlich untergewichtig. Menschen, die an BULIMIE leiden, sieht man es nicht unbedingt an. Sie haben meist ein normales Gewicht. Sie leiden unter unkontrollierbaren Essattacken und versuchen die großen Mengen an Kalorien wieder loszuwerden, indem sie erbrechen, Abführmittel nehmen, übermäßig Sport treiben oder fasten. Auch beim BINGE (Schlingen) EATING leiden Erkrankte an regelmäßigen Heißhungerattacken, tun aber nichts, um ihr Gewicht zu verringern. Die Störung ist meist mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas) verbunden.

Was sind die Ursachen für Essstörungen?

Es gibt viele verschiedene Risikofaktoren. Ein Auslöser scheint das gesellschaftliche Schönheitsideal eines schlanken Körpers zu sein. Auch das Selbstwertgefühl sowie das soziale und familiäre Umfeld spielen eine Rolle. 

Haben nur Frauen krankhafte Essstörungen?

Nein, auch Männer und Kinder erkranken daran. Mädchen und Frauen sind aber sehr viel häufiger betroffen. Essstörungen können in jedem Alter  auftreten. Durch Magersucht besonders gefährdet sind Jugendliche, vor allem Mädchen, während der Pubertät. Bulimie tritt häufig erst im Alter von 18 bis 20 Jahren auf, die Binge-Eating-Störung meist im frühen Erwachsenenalter oder um die Lebensmitte - sie scheint bei Männern die häufigste Essstörung zu sein.

Wie viele Menschen sind in Deutschland erkrankt?

Die Anzahl der tatsächlich Erkrankten ist nicht bekannt. Nach einer repräsentativen Studie zur Gesundheit von Erwachsenen in Deutschland aus dem Jahr 2013 leiden 1,5 Prozent der Frauen und 0,5 Prozent der Männer im Alter von 18 bis 79 Jahren an einer der drei Hauptformen von Essstörungen. Etwa 1,1 Prozent der Frauen und 0,3 Prozent der Männer sind demnach an Magersucht erkankt, etwa 0,3 Prozent der Frauen und 0,1 Prozent der Männer an Bulimie sowie jeweils 0,1 Prozent an einer Binge-Eating-Störung.

Gibt es eine Zunahme?

Ja. Magersucht, Bulimie und Adipositas haben stark zugenommen. Von 100.000 Mädchen im Alter von 15 bis 24 Jahren erkrankten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums früher 20 an Magersucht, heute sind es 50 (eine genauere zeitliche Zuordnung gab es nicht).
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 07.08.2016 10:16 Uhrzustimmen(87) widersprechen(87)
der nahrungserwerb, körperpflege und die vermehrung ist für alle lebewesen hier auf der erde die hauptbeschäftigung, warum sollte das beim homo sapiens anders sein! wir haben nur das problem, das wir nicht mehr aufwendig um nahrung kämpfen müssen sondern diese uns regelrecht aufgezwungen wird--wir werden gemästet/gestopft---die magersucht ist ein verzweifelter kampf gegen die generelle ohnmacht und selbstaufgabe des unter überernährung leidenden deutschen volkes
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