Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
31.05.2019 | 17:58 | Naturheilmittel 

Manuka-Honig

Manuka-Honig wird traditionell als Naturheilmittel genutzt. Gewonnen wird er von Honigbienen, die aus dem Blütennektar der Manukapflanze Honig erzeugen.

Manuka-Honig - Naturheilmittel
(c) proplanta
Während er ursprünglich vor allem von den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, genutzt und verzehrt wurde, ist er heute auch hierzulande als Lebensmittel, aber auch in Form von ausgewiesenen Fertigpräparaten sowie in Hautpflegepräparaten verkauft.

Die Ursprungspflanze Manuka

Manuka oder auch Südseemyrte wird jene Pflanze genannt, aus der die Bienen den Manuka-Honig gewinnen. Dabei handelt es sich um ein Myrtengewächs, das vor allem in den bergigen Regionen Neuseelands, aber auch im Südosten Australiens wächst.

Die Südseemyrte wird zwischen sechs und acht Metern hoch und wächst strauch- beziehungsweise baumförmig. Sowohl ihre Zweige, als auch ihre jungen Blätter werden von feinen silbrig schimmernden Härchen umhüllt.

Der spätere Honig entstammt jedoch den Blüten, die zumeist Weiß, in einigen Fällen aber auch rötlich sein können. Sie stehen einzeln in den Blattachseln oder am Ende der Zweige. Ihr breiter kreiselförmiger Blütenbecher verfügt über dreieckige Kelchzipfel, die allerdings früh abfallen. Die weißen und manchmal auch rosafarbenen, rundlichen Kronblätter der Blüten sind hingegen ausgebreitet und etwa sechs Millimeter lang. Über den Blütenbecher hinaus ragen die ovalen fünfkammerigen Kapselfrüchte der Manuka. Sie sind rötlich und holzig und entwickeln sich aus dem Fruchtknoten. In den Kapseln enthalten sind meist zwischen zwei und drei schmale, längliche Samen.

Neben dem Honig wird aus der Südseemyrte bereits seit Jahrhunderten das bekannte Manukaöl gewonnen. Erstmals beschrieben wurde dieser Vorgang von dem Botaniker Joseph Banks. Er war ein Mitglied der Expedition James Cooks und beobachtete, wie die Maori verschiedene Teile der Pflanze zur Behandlung von Krankheiten nutzten.

Die Honiggewinnung

Gewonnen wird der Honig natürlich in erster Linie durch die Arbeit der Bienen. Sie sammeln den Blütennektar ein und bilden daraus Waben. Nun kommt der Imker ins Spiel, der diese mit Manuka-Honig gefüllten Waben aus dem Bienenstock entnimmt und anschließend den Honig mithilfe des Kalt-Schleuder-Verfahrens aus den Waben holt.

Dieses Verfahren ist bei der Gewinnung von Manuka-Honig äußerst wichtig, da die Inhaltsstoffe, die er von Natur aus haben soll, nur dann beibehält, wenn er kaltgeschleudert wird. Kommt es hingegen zu einer Erhitzung des Honigs, wird sich ein Teil der chemischen Verbindungen zersetzen. Beim Kauf von Manuka-Honig ist daher unbedingt darauf zu achten, dass er kaltgeschleudert ist.

Die Merkmale des Manuka-Honigs

Wer häufig Honig konsumiert, weiß, dass nicht jeder Honig von seinem Geschmack, seiner Konsistenz und seinem Aussehen her gleich ist. Wer Manuka-Honig eindeutig identifizieren möchte, muss daher wissen, wie es bei dieser Honigsorte um die Attribute steht.

Prüfen Sie hier zunächst die Konsistenz. Manuka-Honig verfügt über eine cremige bis feste Konsistenz. Zudem wird er bei einer korrekten Lagerung auch nicht kristallisieren. Farblich lässt sich der besondere Honig an seiner dunkelgelben, fast braunen Farbe erkennen.

Der Geschmack ist natürlich sehr honigartig. Da die Manuka ein Baum ist, ist ihr Honig etwas würziger und herber als herkömmlicher Blütenhonig. Ist in dem Honig ein hoher Anteil an Manuka enthalten, kann geschmacklich sogar eine leichte Schärfe mit einhergehen. Einen tatsächlichen Unterschied zu anderem Honig lässt bei dem Geschmack aber dennoch nicht ausmachen.

Eigenschaften von Manuka Honig

Die Ureinwohner Neuseelands nutzten Teile der Manuka sowie deren Honig zur Heilung von Wunden und von Entzündungen. Auch Blasenentzündungen, Erkältungen und andere Infektionen wurden mithilfe der Pflanze behandelt. Inwieweit der Honig in all diesen Fällen tatsächlich helfen kann, ließ sich bisher nur teilweise durch wissenschaftliche Untersuchungen feststellen.

So enthält der Manuka-Honig neben Zucker das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO). Da es im Blütennektar nicht enthalten ist, wird davon ausgegangen, dass MGO erst in der Honigwabe entsteht. Bewiesenermaßen ist Methylglyoxal antibakteriell wirksam und verleiht somit auch dem Manuka-Honig in gewisser Weise eine antibakterielle Wirkung. Diese konnte vom Institut für Lebensmittelchemie der TU Dresden bewiesen werden. So konnten die Wissenschaftler das MGO nicht nur in bestimmten Manuka-Honigen aus Neuseeland nachweisen, sondern auch dessen antibakteriellen Einfluss quantitativ in-vitro (in einem Reagenzglas beziehungsweise einer Petrischale).

Insbesondere gegen Erreger wie Escherichia coli und Staphylococcus aureus konnten bakterizide Eigenschaften festgestellt werden.

Da Manuka-Honig vorwiegend als gesundheitsförderndes Mittel eingesetzt wird und das Methylglyoxal dafür maßgeblich zu sein scheint, wird der MGO-Wert auf vielen Manuka-Honigen angegeben. In einigen Fällen wird dieser Wert allerdings durch den UMF-Wert ersetzt.

Mit UMF ist der sogenannte Unique Manuka Factor gemeint, der von dem neuseeländischen Verband Active Manuka Honey Association Inc. an die Lizenznehmer für die entsprechende Honigqualität vergibt.

Für die Bestimmung des UMF-Werts wird ebenfalls die antibakterielle Wirkung des Honigs zugrunde gelegt. Anders als bei dem MGO-Wert erfolgt die Messung hier allerdings unabhängig von dem Inhaltsstoff Methylglyoxal.

Merke: Wie antibakteriell der Manuka-Honig tatsächlich wirkt, lässt sich anhand des MGO-Wertes erkennen. In einigen Fällen wird die antibakterielle Wirkung aber auch im Unique Manuka Factor angegeben. Bei beiden Varianten gilt: umso höher der Messwert, desto höher auch die antibakterielle Wirkung.

Die Anwendungsmöglichkeiten für Manuka-Honig

Manuka-Honig ist wie jeder andere Honig auch zum Verzehr geeignet. Er lässt sich ganz einfach auf das Brot schmieren oder in warme Milch einrühren. Hinsichtlich des hohen Preises für Manuka-Honig gehen Verwender hier meist jedoch sehr sparsam vor. Zudem wird der Manuka-Honig in geringen Mengen auch in kosmetischen Hautpflegepräparaten eingesetzt.

Seit August 2005 gibt es auf dem gesamten europäischen Markt ein Fertigpräparat, das zur Behandlung von Wunden ausgewiesen ist. Enthalten ist hier der Blütennektar verschiedener Leptospermum-Arten sowie weitere Komponenten eines Blütenhonigs. Die Keimfreiheit des Präparats wird durch Bestrahlung sichergestellt.

Zugelassene Fertigarzneimittel für die arzneiliche Anwendung von Manuka-Honig gibt es hingegen nicht. Einzige Alternative: eine verlängerte Rezeptur aus der Apotheke.
Pd
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet