Darauf haben Experten heute mit Blick auf den Weltgesundheitstag hingewiesen, der am kommenden Dienstag stattfindet. Angesichts einer immer komplexeren Wertschöpfungskette fordert das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa die verstärkte Zusammenarbeit unter den maßgeblichen Ressorts. Demografische, kulturelle, wirtschaftliche und umweltrelevante Entwicklungen führten unter dem Strich zu einer Erhöhung der lebensmittelbedingten Gesundheitsrisiken.
„Die Tatsache, dass wir es erheblich unterschätzen, wie viele Menschen aufgrund von Chemikalien in der Lebensmittelkette sowie weit verbreiteten Mikroorganismen wie Salmonella und
Campylobacter erkranken, sollte in der Vielzahl von Bereichen, die an unserer Lebensmittelkette in irgendeiner Weise beteiligt sind, Alarmglocken läuten“, erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Dr. Zsuzsanna Jakab. Ein Fehler in auch nur einem Glied der Kette könne erhebliche gesundheitliche und ökonomische Auswirkungen haben.
Jakab betonte, die Überwachungs- und Meldesysteme in der europäischen Region der
WHO seien gegenwärtig begrenzt und könnten nur einen Bruchteil der Fälle aufdecken. In Ländern mit weniger fortgeschrittenen Laborkapazitäten und weniger entwickelten Kontrollen sei die Dunkelziffer besonders hoch. Für eine wirksame Antwort auf solche Gefahren seien bessere Daten erforderlich. Eine Verseuchung aus einer einzigen Quelle könne sich ausbreiten und beträchtliche Kreise ziehen. (AgE)