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13.04.2012 | 11:32 | Pestizid-Höchstgehalte 

Weniger Pestizidrückstände in Obst und Gemüse

Berlin - Kartoffeln, Birnen oder Karotten, die in Deutschland angebaut wurden, enthalten nach einer Analyse des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) immer seltener unzulässig hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln.

Lebensmittel
(c) proplanta
Nur bei einem Prozent der untersuchten Lebensmittel aus dem Jahr 2010 seien Rückstände jenseits der Grenzwerte gefunden worden, teilte das BVL am Donnerstag in Berlin mit.

Ähnlich gute Ergebnisse (1,5 Prozent) gab es für Lebensmittel aus EU-Staaten. Bei Produkten aus Drittländern lagen allerdings 8 Prozent der Proben über den zulässigen Grenzwerten. Für die Analyse untersuchte das BVL rund 17.500 Proben von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte Ende März kritisiert, dass Obst und Gemüse immer noch viele Pestizide enthielten. Besonders stark war die Belastung auch nach dieser Untersuchung, wenn die Ware außerhalb der EU angebaut wurde.

In 80 Prozent des konventionell erzeugten Obstes und in mehr als 55 Prozent der Gemüseproben seien Rückstände enthalten. Der in der EU gültige Pestizid-Höchstgehalt wurde nach Greenpeace-Angaben beim Obst in 3,1 Prozent der Fälle überschritten, beim Gemüse waren es 4,8 Prozent. Tafeltrauben, Paprika, Birnen, Zucchini und Grapefruit aus der Türkei fielen besonders negativ auf.

Im Auftrag von Greenpeace hatten Experten 22.000 Proben der deutschen Lebensmittelüberwachung aus den Jahren 2009 und 2010 neu bewertet. Nach Angaben der Umweltschützer können Pestizide den Hormonhaushalt und das Immunsystem beeinträchtigen, Krebs auslösen oder das Nervensystem schädigen.

Das Bundesamt spricht hingegen von einem positiven Trend bei Pestizid-Rückständen und führt das auf die Bemühungen von Erzeugern, Wirtschaft und Behörden zurück.

Im Jahr 2008 hatten die Untersuchungsämter noch in 1,9 Prozent der Proben aus Deutschland Überschreitungen der Höchstgehalte gemessen, im Jahr 2009 in 1,6 Prozent. Zu den häufig beanstandeten Produkten gehören in der jüngsten Studie frische Kräuter, Paprika und Bohnen mit Hülsen.

Besonders positiv fallen laut BVL Biolebensmittel auf. Hier konnten bei den weitaus meisten Proben überhaupt keine Pestizid-Rückstände nachgewiesen werden. (dpa)
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