Im Juli gingen die Preise auf Jahressicht um 10,6 Prozent zurück - das war das stärkste Minus seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1968, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der Preisrückgang beschleunigte sich damit wieder. Im Juni waren die Preise im Jahresvergleich um 8,8 Prozent gesunken.
Wegen der weltweiten
Wirtschaftskrise gibt es im Großhandel seit August 2008 einen deutlichen und beständigen Preisverfall. Da die Großhandelspreise über den Einzelhandel häufig an die Verbraucher weitergegeben werden, gelten sie als ein Indikator für die weitere Entwicklung der Inflation. Die jährliche Teuerungsrate für die Verbraucher lag im Juli bei minus 0,5 Prozent.
Im Großhandel sank auch gegenüber dem Vormonat Juni das Preisniveau um 0,5 Prozent, nachdem die Preise im Vormonat noch um 0,9 Prozent geklettert waren. Starke Preisrückgänge gab es vor allem bei Lebensmitteln. Getreide, Saaten und Futtermittel wurden im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel billiger. Milch und Eier waren 10 Prozent günstiger zu haben. Auch gegenüber dem Vormonat sanken die Preise vieler Lebensmittel.
Feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse waren um ein Viertel billiger als vor einem Jahr, und ihre Preise fielen auch gegenüber dem Vormonat leicht, nachdem sie in den vergangenen drei Monaten noch stetig gestiegen waren. Erze und Metalle waren sogar um ein Drittel billiger. Nur Tabakwaren wurden teurer, ihre Preise siegen um 3,5 Prozent gegenüber Vorjahr. (dpa)