Mehr als 90 Leberwürste treten in Kaiserslautern in einem Wettbewerb an. 16 Juroren küren in vier Kategorien die «Beste Pfälzer Leberwurst». Doch was macht die Spezialität eigentlich aus? (c) proplanta
Beim Wettbewerb in Kaiserslautern treten 30 Betriebe mit 92 verschiedenen Leberwurst-Kreationen an. Eine 16-köpfige Jury probiert sich durch das Angebot. Doch was steckt eigentlich in der Pfälzer Leberwurst?
Fünf Dinge über die regionale Spezialität, die Sie vielleicht noch nicht wussten:
Pfälzer Leberwurst im «rechtsleeren Raum»
- Anders als etwa die Nürnberger Rostbratwurst oder der Dresdner Christstollen ist die Pfälzer Leberwurst nicht markenrechtlich geschützt.
Ein Versuch, das zu ändern, sei vor einigen Jahren gescheitert, erzählt Jochen Heck, stellvertretender Hauptgeschäftsführer vom Fleischer-Verband Pfalz. Das sei aber nicht unbedingt schlecht. «Sonst hätte man vielen Metzgern die Möglichkeit genommen, die Leberwurst herzustellen. Immerhin gibt es sie in ganz Deutschland.»
Sie kann vielfältig auf den Tisch kommen
- «Am besten schmeckt sie auf einem guten Bauernbrot», sagt Metzgermeister Gerhard Tempel aus Bad Dürkheim. Er hat beim Wettbewerb schon zweimal den Siegerpokal mit nach Hause genommen.
Gerne werde die Pfälzer Leberwurst aber auch gebraten und mit Blutwurst, Bratkartoffeln und Sauerkraut serviert. Entsprechende Rezepte gab es schon 1858 im «Pfälzer Kochbuch».
Das Geheimnis ist der Majoran
- Das Besondere an der Wurst ist ihr würziger Geschmack. Der komme von einem hohen Majoran-Anteil, berichtet Metzgermeister Tempel. In den Qualitätsrichtlinien für Pfälzer Wurstwaren heißt es weiter: Die Pfälzer Leberwurst wird in der Regel weder umgerötet noch geräuchert. Der Leberanteil beträgt 20 Prozent, Innereien werden nicht verwendet.
Die Pfälzer Leberwurst als Star im Volkslied
- Der Streichwurst wurde sogar ein Lied gewidmet. In «die Lewwerworscht» besingen «Die anonyme Giddarischde» die Qualitäten ihrer Heimat-Wurst. Und das geht in etwa so: «Kumm schdoos mol uff moin Schatz, isch riesch die Lewwerworscht so gern. Isch kennt mich nur vun dir un moiner Lewwerworscht ernehrn.»
Auch die Pfälzer Leberwurst von Krebsrisiko nicht verschont
- Als «verarbeitetes Fleischprodukt» ist auch die Pfälzer Leberwurst von den neuesten Erkenntnissen über das Krebsrisiko in Wurst und Fleisch betroffen.
Für den Einzelnen ist das Risiko zwar klein. Dennoch rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), beim roten Fleisch zu sparen. «Weißes Fleisch (Geflügel) ist unter gesundheitlichen Gesichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes Fleisch (Rind, Schwein)», heißt es seitens der DGE.
