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24.09.2023 | 14:25 | Nitratbelastung 

Vier von zehn Trinkwasserproben nicht für Babynahrung geeignet

Stuttgart - Die Nitratbelastung von Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ist in Deutschland vielfach so hoch, dass von einer Nutzung für die Zubereitung von Babynahrung abzusehen ist.

Trinkwasserprobe
(c) proplanta
Dafür sprechen Analyseergebnisse, die das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) am Montag (18.9.) vorgelegt hat. Demnach wurde in den Untersuchungen der Nitratgrenzwert von 10 mg/l, der laut der Mineralwasserverordnung für die Zubereitung von Babynahrung gilt, in 43 % der Proben überschritten.

Und auch die Einhaltung der Grenzwerte, die für die Versorgung der Gesamtbevölkerung gelten, sei nicht immer gegeben. So sei in jeder zehnten Probe mindestens ein Grenzwert der chemisch-physikalischen Belastungen überschritten worden, berichtete das IGB. Daneben seien 8 % der Proben wegen einer bakteriologischen Belastung nicht oder nur bedingt genusstauglich gewesen. In diesem Zusammenhang wies das Institut darauf hin, dass bakteriologische Belastungen im Leitungsnetz inklusive der Hausleitungen entstünden.

Bei der Wasserversorgung über Hausbrunnen seien sogar in 46 % der Fälle bakteriologische Belastungen festgestellt worden. Jeder zehnte Hausbrunnen habe beim Nitratgehalt den Grenzwert für die Gesamtbevölkerung überschritten. Wie die Forscher warnten, kann sich die Wasserqualität durch die erwartete Häufung von Extremwetterereignissen verschlechtern. Überschwemmungen könnten kontaminiertes Oberflächenwasser ins Trinkwassersystem spülen.

Bei Hitze und Dürre seien gering durchspülte Leitungen anfälliger für die Bildung von Keimen. Das IGB riet dazu, Hausleitungen und -brunnen gegebenenfalls zu desinfizieren sowie bei erhöhten Nitratgrenzwerten von der Nutzung für Babynahrung abzusehen.
AgE
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