Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wurden im Jahr 2007 rund 5 Mrd. Kubikmeter (m3) Grund-, Quell- und Oberflächenwasser gewonnen. Zum Vergleich: Diese Wassermenge entspricht einem Zehntel des Bodenseevolumens (50 Mrd. m3). Mit dem im Land gewonnenen Wasser wird der Wasserbedarf von Haushalten, Kraftwerken, Industrie und anderen Wirtschaftsbereichen gedeckt.
Im Vergleich zu 2004 ist die Wassergewinnung im Jahr 2007 um 0,3 Mrd. m3 bzw. 5 Prozent zurückgegangen. Bereits zwischen den Jahren 2001 und 2004 war die Gewinnung um 0,5 Mrd. m3 (8 Prozent) gesunken. Seit 1995 wurden sogar 2,1 Mrd. m3, das sind beachtliche 30 Prozent, weniger gewonnen. Insgesamt ist die Wassergewinnung seit den 80er Jahren rückläufig.
Diese Entwicklung wird stark von der Energiewirtschaft bestimmt. Auf den Wirtschaftszweig
Energieversorgung entfallen fast 78 Prozent (3,9 Mrd. m3) der Wasserentnahme. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kraftwerksbetreiber, die das Wasser fast vollständig für die Kühlung von Produktions- und Stromerzeugungsanlagen verwenden. Rund 13 Prozent (0,7 Mrd. m3) des Wassers haben öffentliche Wasserversorger für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung im Land gewonnen. Weitere 8 Prozent entfallen auf die Entnahme durch Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Der restliche Teil entfällt auf die Wassergewinnung in der Land- und Forstwirtschaft, im Baugewerbe, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden sowie durch Dienstleistungsbetriebe wie z.B. Hotels, Campingplätze, Sportvereine, Parks oder Schwimmbäder.
Rund 88 Prozent des in Baden-Württemberg gewonnenen Wassers ist Oberflächenwasser. Im Vergleich zu 2004 ist diese Menge um rund 6 Prozent gesunken. Oberflächenwasser wird vor allem von Betrieben der Energieversorgung (88 Prozent) verwendet. Die verbleibenden 12 Prozent der Gesamtentnahme sind Grund- und Quellwasser, von denen 2007 rund 0,4 Mill. m3 (0,1 Prozent) weniger gewonnen wurden als 2004. Grund- und Quellwasser wird größtenteils (77 Prozent) von öffentlichen Trinkwasserversorgern sowie von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes (17 Prozent) gewonnen. (PD)