Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.12.2021 | 15:27 | Keime im Keksteig?  

Lebensmittelkontrolleure warnen vor krankmachenden Bakterien im Mehl

Berlin - Von rohem Keksteig sollten Plätzchenbäcker dieser Tage besser nicht naschen: Lebensmittelkontrolleure haben in Weizenmehl krankmachende Bakterien nachgewiesen.

Keime im Mehl?
(c) proplanta
In 22 von insgesamt 242 untersuchten Proben aus Mühlenbetrieben (gut 9 Prozent) wiesen sie im vergangenen Jahr sogenannte STEC-Bakterien nach, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte. Diese können schwere Darmentzündungen hervorrufen. Beim Backen würden mögliche Keime abgetötet - das Knabbern fertiger Kekse ist also kein Problem.

E.coli-Bakterien gehören bei Mensch und Tier zur gesunden Darmflora. STEC-Bakterien - Shiga-Toxin bildende E. coli Bakterien - sind hingegen krankmachende Varianten der E.coli-Bakterien. Sie zeichnen sich durch eine Reihe von besonderen Eigenschaften aus, unter anderem der namensgebenden Fähigkeit, einen bestimmten Giftstoff zu bilden.

Gelangen die Bakterien in den Körper, können sie eine Darmentzündung auslösen, die einen schweren Verlauf nehmen kann. Besonders gefährdet seien ältere oder immungeschwächte Menschen sowie kleine Kinder, hieß es. Bei ihnen kann eine Infektion bis zum hämolytisch-urämischen Syndrom führen, das oftmals mit einem akuten Nierenversagen einhergeht, wie das BVL erläutert.

«Essen Sie Keks- oder Plätzchenteig möglichst nicht roh», sagte BVL-Präsident Friedel Cramer. «Erst bei vollständiger Erhitzung im Backofen werden mögliche STEC-Bakterien im Mehl abgetötet; vorher sollten Sie Ihre Kinder nicht naschen lassen.» Zudem solle eine gute Küchenhygiene eingehalten werden, um eine Übertragung der Erreger auf andere Lebensmittel zu verhindern.

Insgesamt hatten die Überwachungsbehörden der Bundesländer im Jahr 2020 fast 369.000 Betriebe und nahezu 597.000 Erzeugnisse kontrolliert.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU beschließt Frühstücksrichtlinien: Herkunft von Honig aufs Etikett

 Verweste Schweine - Behörde prüft Entzug von Schlachtzulassung

 Besserer Schutz vor hohen Strompreisen

 Dieselskandal bei Mercedes - Verbraucherschützer erzielen Teilerfolg

 Agrarimporte: Frankreich will Rückstände von Thiacloprid verbieten

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen