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04.09.2006 | 07:54 | Fleischskandal 

Ruf nach härteren Strafen für Gammelfleisch-Händler

Berlin - Im jüngsten Skandal um verdorbenes Fleisch von Großhändlern in Bayern wird der Ruf nach schärferen Strafen lauter.

Gammelfleisch
(c) proplanta
Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Bärbel Höhn, sprach sich dafür aus, Unternehmer, die Gammelfleisch in Umlauf bringen, mit Haft zu bestrafen. Der Agrar- und Verbraucherpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann, und Bauernverbandspräsident Gert Sonnleitner forderten ein Berufsverbot für Betrüger.

«Die schwarzen Schafe der Fleisch-Branche gehören ins Gefängnis», sagte Höhn der «Bild»-Zeitung (Montagausgabe). Schwere Vorwürfe erhob sie zugleich gegen Verbraucherschutz-Minister Horst Seehofer: «Herr Seehofer hat versagt. Angeblich ist vor zehn Monaten jedes einzelne Kühlhaus untersucht worden - und jetzt wird vier Jahre altes Fleisch gefunden. Da wurde nicht gründlich hingesehen», so Höhn.

Sonnleitner sagte der BILD-Zeitung: «Die Täter sollten sofort lebenslanges Berufsverbot bekommen, dürften nie wieder mit Fleisch handeln.» Außerdem müssten ihre Namen und Firmenbezeichnungen veröffentlicht werden, damit die Verbraucher dauerhaft vor ihnen geschützt werden. «Die Strafen von derzeit maximal 20 000 Euro sind zu niedrig, müssen drastisch erhöht werden», sagte der Bauernverbandspräsident.

Ähnlich äußerte sich FDP-Experte Goldmann im «Hamburger Abendblatt» (Montag): «Geldstrafen haben zu geringe abschreckende Wirkung. Diesen Leuten muss man mit Berufsverboten sofort die Rote Karte zeigen. Die wenigen schwarzen Schafe machen die ganze Branche kaputt.» Die immer neuen Skandale in der Lebensmittelindustrie seien Ausdruck mangelnder Koordination der Kontrollen, so Goldmann.

In der vergangenen Woche waren fast 100 Tonnen verdorbenes Fleisch in Großhandelsbetrieben in München und Niederbayern sichergestellt worden. Ein Kunde dieser Betriebe hatte sich bei der Polizei in München gemeldet. Danach wurden am vergangenen Freitag weitere 300 Kilogramm Fleisch sichergestellt.

Quelle: dpa 04.09.2006 / 2:04:07
© dpa
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