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14.03.2013 | 12:42 | Energiewende 

Netzbetreiber kritisieren schleppenden Netzausbau

Berlin - Die Energiewende in Deutschland macht aus Sicht des Stromnetzbetreibers 50Hertz gute Fortschritte.

Stromnetz
(c) proplanta
Das zeigten auch die hohen Investitionen in die Netze, sagte 50Hertz-Geschäftsführer Boris Schucht am Mittwoch in Berlin. Das Tempo beim Netzausbau sei aber noch zu langsam.

Sein Unternehmen, das die Hochspannungsnetze in Ostdeutschland und Hamburg betreibt, habe im vorigen Jahr 254 Millionen Euro investiert, berichtete der Firmenchef bei der Vorstellung der Geschäftsbilanz 2012. In den nächsten zehn Jahren wolle man etwa 400 Millionen Euro jährlich in den Netzausbau stecken. Dabei geht es auch um die Anbindung von Windparks in der Ostsee.

Der Anteil erneuerbarer Energien, darunter vor allem Wind- und Solarkraft, am Stromverbrauch sei im 50Hertz-Gebiet bereit auf 35 Prozent gestiegen. Das für 2020 ausgerufene Ziel der Bundesregierung sei damit in Ostdeutschland und den Stadtstaaten Hamburg und Berlin bereits erreicht worden, sagte Schucht.

Mit Inbetriebnahme der Leitung zwischen Schwerin und Hamburg und der Stärkung der Verbindung von Thüringen nach Bayern seien 2012 zwei wichtige Projekte verwirklicht worden. Für die neue Südwestkoppelleitung, die Windstrom nach Süddeutschland transportieren soll, liege jetzt die Genehmigung für den zweiten Abschnitt vor.

Die Netzerweiterung gehe aber im Verhältnis zum rasanten Ausbau der Windkraft- und Solaranlagen immer noch zu langsam voran. «Wir müssen etwas den Fuß vom Gas nehmen», sagte Schucht. Im vergangenen Jahr mussten Ökostrom-Produzenten an 77 Tagen angewiesen werden, ihre Einspeisung ins Netz zu drosseln, um eine Netzüberlastung zu vermeiden. Im Jahr zuvor war das lediglich an 45 Tagen notwendig.

Für dieses Jahr erwartet Schucht wegen neu gebauter Kohle- und Gaskraftwerke bei steigendem Stromangebot niedrigere Marktpreise von etwa 40 Euro pro Megawattstunde. Entsprechend größer werde die Differenz zu den Garantiepreisen für Ökostrom-Anbieter. Als Folge könnte der Strompreis-Aufschlag nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) nach vorläufiger Schätzung von jetzt 5,3 Cent im kommenden Jahr auf 6 Cent pro Kilowattstunde steigen, sagte Schucht. (dpa)
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