"Der Wald ist nicht primär ein Wirtschaftsgut für die Holzindustrie, er ist vor allem ein Refugium für viele seltene Pflanzen und Tiere. Darunter
bedrohte Arten wie Luchs, Wildkatze, Rauhfußkauz und Grauspecht. Der Wald hat eine wichtige Funktion beim
Klimaschutz und ist ein unverzichtbarer Erholungsraum für die Bevölkerung", sagte die BUND-Waldexpertin Heidrun Heidecke. Auch Deutschland müsse beim Waldschutz zulegen. Nadelforste müssten in Mischwälder umgewandelt, Waldmoore renaturiert und mindestens fünf Prozent der Waldfläche aus der Nutzung genommen und als künftige Urwälder geschützt werden.
Heidecke: "Global gesehen ist bei jedem Wimpernschlag ein Hektar Wald verschwunden. Die Vernichtung der Wälder trägt weltweit ebenso viel zum
Klimawandel bei wie die CO2-Emissionen aller Autos, Flugzeuge und Schiffe. Die internationale Gemeinschaft muss den Beschluss des Klimagipfels von Cancun vom letzten Dezember schnell umsetzen und mit Geldern aus dem Waldfonds zuerst den Erhalt der Regenwälder sichern."
Der
BUND werde sich in diesem Jahr vor allem für den Schutz der Buchenwälder einsetzen, sagte Heidecke. Bedenklich sei, dass inzwischen jede zweite Buche in Deutschland Schäden aufweise. Hauptursache seien die Emissionen aus Verkehr und Landwirtschaft. Hohe Stickstoffeinträge führten zur Versauerung der Böden und schädigten die Baumwurzeln. Da ein Viertel der weltweiten Buchenbestände hierzulande vorkomme, trage Deutschland für deren Erhalt eine besondere Verantwortung. Die Bemühungen der Bundesregierung, Buchenwälder in Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen 2011 von der
UNESCO als Weltnaturerbe schützen zu lassen, will der BUND unterstützen. Bund und Länder seien jedoch gefordert, zusätzlich Buchenwälder wie jene im bayerischen Steigerwald als nutzungsfreie Nationalparks auszuweisen. Gestoppt werden müsse auch die weitere Privatisierung öffentlicher Waldflächen. (bund)