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27.05.2014 | 15:30 | Jagdhundesausbildung 

Die Ausbildung von Jagdhunden

Jagdhunde sind bei vielen Menschen sehr beliebt. Die Tiere sind im Allgemeinen sehr freundlich und eignen sich gut für das Zusammenleben mit der Familie.

Jagdhundesausbildung
(c) Daniela Jakob - fotolia.com
Auch wenn die kleinen Welpen niedlich und anschmiegsam sind, dürfen zukünftige Besitzer nicht vergessen, dass es sich bei den Rassen um Arbeitshunde handelt, die viel Beschäftigung benötigen, um körperlich und psychisch ausgelastet zu sein. Eine spezielle Jagdhundeausbildung ist gut geeignet, um sich artgerecht mit ihnen zu befassen.

Die Methoden des Jägers



Es gibt im Wesentlichen zwei verschiedene Unterteilungen bei den Methoden der Ausbildung:
  1. Die Arbeit vor dem Schuss
  2. Die Tätigkeiten nach dem Schuss

Auch wenn Personen Jagdhunde halten, die nicht mit ihnen jagen wollen, sind die Methoden auf die Arbeit mit dem Jäger zurückzuführen. „Vor dem Schuss“ betrifft demnach alle Tätigkeiten, die durchzuführen sind, bevor der Jäger auf das Wild schießt.

Eigenständiges Suchen als Vorstehhund



Unter der freien Suche versteht der Jäger, wenn er seinen Hund auf ein Feld schickt und dieser dort eigenständig Wild sucht. Die Nase hält er dabei hoch und nimmt die verschiedenen Gerüche der Umgebung über den Wind auf. Wittert er ein Tier in der Nähe, steht er vor. Er schleicht sich heran, fixiert es und bleibt bewegungslos stehen. Der Hundeführer erkennt an diesem Verhalten, dass er etwas entdeckt hat.

Bei Vorstehhunden ist diese Eigenschaft angeboren. Sie können aber auch apportieren, sodass sie zusätzlich nach dem Schuss einzusetzen sind. Zwar sind sie selbstständig in ihrer Arbeit, agieren aber ebenso auf die Signale des Hundeführers.  Zu den Vorstehhunden gehören unter anderem Rassen wie Deutsch Kurzhaar oder Deutsch Drahthaar, Pointer oder Spinone.





Wild aufscheuchen und zum Jäger treiben



Sprechen Jäger vom Brackieren, meinen sie damit, dass der Hund Hasen oder Füchse aus der Sasse  vertreibt, sie laut bellend verfolgt und wieder zurück zum Bau scheucht, an dem der Jäger mit seinem Gewehr bereits auf sie wartet. Der Begriff des Stöberns ist häufig in einem ähnlichen Zusammenhang verwendbar. Die Hunde scheuchen hier allerdings das Wild in einer Dickung auf, treiben es zum Jäger und verschwinden dann erneut in der Dickung, um weitere Beute zu suchen. Zu den Rassen, die hierfür gut geeignet sind, gehören unter anderem der Cocker oder Springer Spaniel sowie der Deutsche Wachtelhund.

Der Dackel oder der Jack-Russel-Terrier sind bei der Jagd bei der Bauarbeit sehr erfolgreich. Aufgrund ihrer Größe und des langen Körpers können sie gut in Bauten eindringen, die sich unterhalb der Erdoberfläche befinden. Dass es sich hierbei um Hunde handelt, die sehr selbstständig denken, vergisst so manch unbedarfter Hundebesitzer, der sich einen niedlichen Welpen dieser Rassen kauft und sich später wundert, wenn er ihm zu anstrengend ist.

Gegenstände zum Herrchen bringen



Apportieren stammt ursprünglich aus der Entenjagd. Der Hund springt dabei ins Wasser und bringt seinem Herrn den erlegten Vogel. Um es zu üben, muss nicht immer ein Stück Wild vorhanden sein. Es gibt im Handel zahlreiche Apportierdummys, mit denen der Hund lernen kann, dass es sich für ihn lohnt, etwas zu bringen und abzugeben. Bei Grube.de gibt es beispielsweise Dummys in Entenform. Auch wenn viele Menschen diese Jagdhunde als Haushund halten, merken sie anhand ihrer Schwimmfreudigkeit, wo ihre Ursprünge liegen. Die Gruppe der Retriever ist ein gutes Beispiel dafür.




Den Hund dirigieren

Das Einweisen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um seinen Jagdhund zu beschäftigen.

  1. Das Herrchen weiß bei dieser Methode, wo sich das erlegte Wild oder ein Apportierdummy befindet.
  2. Er schickt seinen Hund los, um es zu holen.
  3. Die Richtungsanweisungen erhält er während seiner Suche vom Hundeführer.
  4. Damit dies gelingt, ist mit kurzen Distanzen von nur wenigen Metern zu beginnen, was bei Erfolg auszubauen ist.
  5. Die Befehle für „geradeaus“, „rechts“, „links“ und „stopp“ muss der Hund kennen, um gut zu führen zu sein.

Wer einen Schweißhund sein eigen nennt, sollte sich mit der Schweiß- beziehungsweise Fährtenarbeit bekannt machen. Der Hund hat hierbei die Nase auf dem Boden und verfolgt die Fährte des Wildes. Viele Hunde haben Spaß an dieser Arbeit, die sich mit vielen Rassen durchführen lässt. Selbst bei einem Spaziergang im Wald mit der Familie lässt sich spontan eine Fährte legen, indem ein Familienmitglied sich versteckt und der Hund es suchen muss.

Früh übt sich



Generell ist es für den Hund positiv, diese Arbeiten bereits im Welpenalter spielerisch zu trainieren. In diesem Alter lernt er sehr schnell und hat Spaß daran. Doch auch wenn die Tiere schon älter sind, ist es möglich, mit ihnen neue Aufgabenfelder zu erschließen. (Pd)

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