Bereits am Samstag werden Jagdbezirksinhaber der Aufforderung des Agrarministeriums folgen und sich an Drückjagden beteiligen, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Traditioneller Start ist der Hubertustag am 3. November. Grund für den früheren Beginn ist die Ausbreitung der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) in Europa und die stark gewachsenen Wildschweinbestände in Mecklenburg-Vorpommern.
«Das ist eine ganz entscheidende vorbeugende Maßnahme, um
Schweinehalter, Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebe im Land mit einem jährlichen Gesamtumsatz von fast einer Milliarde Euro vor massiven wirtschaftlichen Schäden durch den Ausbruch von ASP zu bewahren», sagte
Agrarminister Till
Backhaus (SPD). Er forderte die Landwirte auf, die
Maisernte bald abzuschließen, um den Jagden zum Erfolg zu verhelfen. An die Verkehrsteilnehmer appellierte er, wegen der Drückjagden besonders aufmerksam zu sein.
Anfang November will Backhaus konkrete Schritte zur Reduzierung des Schwarzwildes vorstellen. Er hatte dazu im Landtag ein Sofortprogramm angekündigt, für das 2017 und 2018 zusätzliche Landesmittel bereitstehen. So sollen Anreize geschaffen werden, mehr Frischlinge zu erlegen. Das Fleisch soll verwertet werden. Eine Jagdprämie von 50 Euro je Tier, wie von der CDU-Abgeordneten Beate Schlupp gefordert, lehnte Backhaus ab. Die von ihr ebenfalls geforderte
Jagd in Nationalparks und Schutzgebieten sei dagegen bereits jetzt auf Antrag möglich und sei übliche Praxis.