Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterten Umweltstaatssekretär Klaus Borger, Herr Erich Fritz vom SaarForst-Landesbetrieb, Dr. Karl Dieter Fetzer vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz sowie ein Vertreter der Universität Trier die Ergebnisse der aktuellen Untersuchungen.
Demnach bleibt der Stand der Gesamtschäden mit 82% gegenüber dem Vorjahr unverändert - weiterhin weisen also nur 18% der untersuchten Bäume keine äußerlichen Kronenschäden auf. Die deutlichen Waldschäden haben sich geringfügig um 3 Prozentpunkte auf 35% vermindert. Nach der absoluten Höhe deutlicher Schäden bleibt die Kiefer die am stärksten geschädigte Hauptbaumart (57%), vor Eiche (47%), Buche (44%) und Fichte (23%).
„Die Besonderheiten im Jahr 2009 lagen in dem sehr frühen und für alle Baumarten fast gleichzeitigen Austrieb im Frühjahr nach einem außergewöhnlich warmen April und einer sehr starken Fruktifizierung der Laubbäume“, so Umweltstaatssekretär Klaus Borger. „Bei den meisten Baumarten verbesserte sich die Vitalität mit Rückgang deutlicher Kronenschäden merklich. Eine Ausnahme stellte die Buche dar, deren Blatt- und Kronenentwicklung durch den starken Fruchtbehang vermindert war. Als Folge bildeten die Buchen weniger und kleinere Blätter aus, was sich in einer stärkeren Kronentransparenz und -verlichtung niederschlug.“
Daher stiegen die deutlichen Waldschäden bei der Buche im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozentpunkte an, während sie bei den meisten anderen Baumarten abgenommen haben: bei Eiche und Fichte um 6 Prozentpunkte, bei der Kiefer 10 Prozentpunkte.
„Derzeit entwickeln wir die Waldzustandserhebung weiter. So werden wir z.B. bei der nächsten Waldzustandserhebung den Faktor Wildschaden in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen. Dies wird uns helfen, einen Gesamteindruck über den Zustand des Saarwaldes zu erhalten“, so Umweltstaatssekretär Borger. „Ziel muss es sein, alle Maßnahmen zu ergreifen, die eine natürliche Revitalisierung unserer Waldstandorte (Böden, Krautschicht und Naturverjüngung der Waldbäume) fördern. Eine Zunahme der Biomasse führt zu einer Verbesserung der Nährstoffkreisläufe und damit zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenzustände.“ (PD)
Hintergrund:
Entwicklung der Waldschäden von 2008 auf 2009 im Überblick (nach saarland.de):
|
2008 |
2009 |
Gesamtschäden |
82 % |
82 % |
deutliche Schäden |
38 % |
35 % |
Buche |
33 % |
44 % |
Eiche |
52 % |
47 % |
Kiefer |
67 % |
57 % |
Fichte |
30 % |
23 % |
deutliche Schäden in älteren Beständen |
53 % |
51 % |
deutliche Schäden in jüngeren Beständen |
16 % |
13 % |