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01.09.2011 | 13:14 | Forstwirtschaft  

Eschentriebsterben in Thüringer Wäldern weiter auf dem Vormarsch

Erfurt - Das so genannte Eschentriebsterben hat im Vergleich zum Vorjahr in Thüringen deutlich zugenommen: So verdoppelte sich der Anteil der erkrankten Eschen in einigen überwachten Forstrevieren.

Wald
(c) proplanta
Anfang August 2011 wiesen 64 Prozent aller erfassten Eschenflächen in Thüringen Schadsymptome der Krankheit auf. Der erwartete Anstieg des Borkenkäfer-Befalls blieb dagegen aus.

Im Sommer 2011 waren 13.206 Hektar Eschenfläche vom Eschentriebsterben befallen. Auch wenn fast zwei Drittel davon nur gering betroffen sind, kann von Entwarnung keine Rede sein. Auffallend ist die Zunahme der Krankheit vor allem bei alten Bäumen.

Es besteht nach wie vor ein hohes Infektionsrisiko mit dem Krankheiterreger, dem Pilz Weißes Stengelbecherchen (Chalara fraxinea KOWALSKI), dessen Sporen durch den Wind verbreitet werden. In den vergangenen Jahren hat sich die Krankheit von Polen aus nach ganz Nord- und Mitteleuropa ausgedehnt. In Thüringen wurde sie zum ersten Mal im Februar 2009 an einer Pflanzenprobe aus dem Forstrevier Weimar nachgewiesen. Befallene Bäume verkahlen an den Triebenden und können später ganz absterben. Noch ist wenig über die Erkrankung und die Möglichkeiten der Bekämpfung bekannt. Vorerst werden im Staatswald keine Eschen neu gepflanzt, und die Förderung von Pflanzungen im privaten oder Körperschaftswald ist ausgesetzt.

Ein Rückgang ist hingegen beim Borkenkäfer-Befall zu verzeichnen: Der Buchdrucker, die gefährlichste Borkenkäfer-Art, breitete sich nicht so stark in den Fichtenbeständen aus wie noch Anfang Juni befürchtet. Bis Juli meldeten die Reviere 5.659 Festmeter Befall an stehenden Bäumen, was nur der Hälfte des Befalls im Vorjahreszeitraum entspricht. Die Fachleute führen die Entwicklung auf die wechselhafte und feuchte Witterung des Sommers zurück. Die gute Wasserversorgung stärkt die Abwehrkraft der Fichten. Zwar ist der frische Borkenkäferbefall deutlich zurückgegangen, doch der Bestand an Käfern ist nach wie vor hoch und könnte sich bei günstigen Witterungsbedingungen sprunghaft vermehren. (PD)
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