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19.03.2022 | 14:32 | Rehkitzrettung 

Jäger rüsten beim Schutz von Rehkitzen mit zusätzlichen Drohnen auf

Bad Nauheim - Mit einem deutlich verstärkten Einsatz von Drohnen wollen Hessens Jäger in diesem Jahr den Schutz von Rehkitzen bei der Wiesenmahd verbessern.

Drohne Rehkitzrettung
Wenn Rehkitze sich im Gras verstecken und Gefahr droht, laufen sie nicht weg, sondern ducken sich. Der Fahrer einer Mähmaschine sieht die Tiere unter Umständen nicht. Landwirte und Jäger engagieren sich gemeinsam, um Rehkitze zu retten. (c) proplanta
Ein Förderprogramm des Bundes aus dem vergangenen Jahr habe es ermöglicht, dass die Jagdvereinigungen rund zwei Dutzend weitere Geräte anschaffen konnten, sagte der Sprecher des Landesjagdverbandes in Bad Nauheim, Markus Stifter, der dpa. Vorher seien die Drohnen, die bei der Absuche von mähreifen Wiesen eingesetzt wurden, privat organisiert worden.

Die Pilotenteams sind voraussichtlich ab Mitte Mai unterwegs, wenn die Wiesen das erste Mal im Jahr gemäht werden. Für die Suche mit Hilfe von Wärmebildkameras an Drohnen muss man früh aufstehen - es geht etwa um 5.30 Uhr los, wie Stifter berichtet. Der Boden sollte noch möglichst kalt sein, damit der Temperaturunterschied zu einem Kitz erkannt wird. «Je geringer der Unterschied, umso mehr zeitraubende Fehlmeldungen gibt es», sagte Stifter.

Denn bei ihrem Einsatz zum Schutz der Rehkitze sind die Teams in Eile: Schon kurze Zeit nach der Absuche könnte eine Ricke wieder ein Junges in die Wiese gebracht haben. Das Muttertier setzt ihr Kitz in das hohe Gras - um es vor Feinden zu schützen. Allerdings geraten die jungen Rehe immer wieder in die Klingen großer Landmaschinen. Stifter erklärte, dass es noch weitere Methoden gibt, um Wildunfälle beim Mähen zu vermeiden.

Wichtig sei, dass die Landwirte vor der geplanten Mahd dem Jäger Bescheid sagen. Dann könnten auch Flatterbänder aufgestellt werden, um Ricken zu vertreiben. Oder der Jäger läuft eine Wiese zusammen mit seinem Hund ab. Dabei könnten dann auch andere Tiere oder Gelege in Sicherheit gebracht werden, etwa Junghasen oder Rebhuhneier.

Der Sprecher des Hessischen Bauernverbandes, Bernd Weber, betonte, es sei eine «Herzensangelegenheit» der Landwirte, das Leben der Wildtiere zu schützen. Es gebe vielerorts eine intensive Zusammenarbeit mit der Jägerschaft, die zu «bewährter Praxis» geworden sei. Bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung «Hand in Hand bei der Wildtierrettung» am 2. April im mittelhessischen Pohlheim-Grüningen würden die verschiedenen Methoden und auch technische Hilfen vorgestellt.
dpa/lhe
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