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20.10.2009 | 07:03 | Waldschäden  

Rückläufiger Trend bei Borkenkäferbefall

Erfurt - „Nach den schweren Waldschäden in Folge des Orkans Kyrill, der am 18.01.2007 im Freistaat wütete, ist der Befall der Fichtenwälder durch den Borkenkäfer erfreulicherweise nicht so stark eingetreten wie befürchtet, und ist bereits wieder rückläufig.“

Rückläufiger Trend bei Borkenkäferbefall
(c) proplanta
Dies sagte Minister Dr. Sklenar mit Blick auf die aktuelle Forstschutzsituation. Der Borkenkäfer-Befall der stehenden Fichten ist über alle Waldeigentumsarten wieder stark zurückgegangen – nachdem in den beiden Vorjahren mit 155.000 und 386.000 Festmetern (2007/08 und 2008/09, jeweils Mai bis Juni) landesweit extrem viel Fichtenholz vom Borkenkäfer befallen war und eingeschlagen werden musste.

Seit Juni 2009 (bis einschließlich September) sind rund 124.000 Festmeter Schadholz angefallen. Das sind 58,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Anzahl der betroffenen Waldflächen ging in gleichen Zeitraum um 46,7 Prozent zurück.
Die Aufarbeitung der befallenen Bäume – Einschlagen, Entrinden bzw. Abtransport – konnte im September 2009 (89 Prozent) gegenüber August (77 Prozent) deutlich gesteigert werden.

Ursache für die erfreuliche Trendentwicklung ist zum einen die Witterung der letzten Monate, die sich positiv auf die Vitalität der Fichtenbestände und zugleich negativ auf die Entwicklung der Käfer ausgewirkt hat. Zum anderen wurden vom Borkenkäfer befallene Fichten rasch aufgearbeitet, um zu verhindern, dass sich die Larven unter der Borke der befallenen Fichten zu Käfern entwickeln und weitere Bäume befallen. Ein weiterer Grund ist das zusätzliche Personal, welches die Landesforstverwaltung über Zeitverträge zur Bewältigung der Folgen von Orkan Kyrill einsetzen konnte.

„Von einer Entwarnung kann aber noch nicht gesprochen werden. Dazu ist die Käferpopulation in den Beständen noch zu hoch“, so Minister Dr. Sklenar abschließend. (PD)
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