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05.04.2020 | 14:14 | Borkenkäferbefall 

Starke Schäden durch Borkenkäfer befürchtet

Mainz / Münster - Aus Rheinland-Pfalz wird derzeit aufgrund der Corona-Krise so gut wie kein Holz mehr exportiert.

Waldschädling
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Der Wald in Rheinland-Pfalz leidet schon seit Jahren - unter Dürre, Käfern und Stürmen. Jetzt behindern die Auswirkungen der Corona-Krise den Export und Waldarbeiten. Gleichzeitig könnten bald die ersten Schädlinge ausschwärmen. (c) proplanta
Bereits bestehende Verträge stockten, neue seien nicht verhandelbar, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Dazu kommt: Dürre, Hitze, Stürme und vor allem Schädlinge haben dem Wald in den vergangenen Jahren extrem zugesetzt.

So mussten im vergangenen Jahr wegen des massiven Borkenkäferbefalls 3,05 Millionen Festmeter Fichtenholz notgeerntet werden. Das entspricht rund 3,5 Millionen Bäumen.

Bis heute sind dem Ministerium zufolge im rheinland-pfälzischen Staatswald 500.000 Festmeter Holz dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, 400.000 Festmeter gehen auf das Konto von Sturmtief «Sabine».

Eine Besserung ist erst einmal nicht in Sicht. Derzeit werde das nach den Stürmen herumliegende Holz weggebracht, um dem Borkenkäfer seine Nahrung zu entziehen, berichtete Wolfgang Schuh, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbands Rheinland-Pfalz. Denn dieses Holz ist für den Käfer der optimale Brutraum.

«Durch den milden Winter sind in vielen Bäumen noch Borkenkäfer unter der Rinde», erklärte Schuh. Sobald die Temperaturen steigen, werden sie aktiv. «Das steht unmittelbar bevor», so Schuh.

Durch die trockenen Jahre 2018 und 2019 sei der Wald bereits geschädigt. Dazu komme der Borkenkäferbefall und die Stürme, so dass die Holzpreise «am Boden» seien. «Je mehr Holz auf den Markt kommt, desto mehr geraten die Preise unter Druck», sagte Schuh.

Durch die Corona-Krise fehlt jedoch nicht nur der Export, etwa in Richtung China. Manche Sägewerke hätten ihre Produktion heruntergefahren oder den Betrieb eingestellt, erklärte Schuh. Arbeiter aus Osteuropa fehlen Schuh zufolge ebenfalls, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie in der Landwirtschaft.

Parallel zum Aufräumen beginnt laut Umweltministerium andernorts schon das Aufforsten. 6.500 Hektar müssten im Staatswald wiederbewaldet werden. Die große Welle steht laut Schuh für die Privatwaldbesitzer und Kommunen jedoch noch bevor. «Es müssen erst einmal Pflanzen da sein», erklärte Schuh. Zunächst müssten auch die von Käfer befallenen Bäume bearbeitet werden, um die neuen Pflänzchen nicht zu gefährden.

Das Land setzt beim Staatswald zum Großteil auch auf «Naturverjüngung», also die natürliche Ansamung von Bäumen. Bäume, die sich ohnehin schon optimal an ihren Standort angepasst haben, verteilen ihre Samen durch den Wind oder mit Hilfe von Tieren. So soll ein natürlicher Mischwald entstehen.
dpa
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