Der Wald befinde sich seit 2018 in einer fortwährenden Krise, stellte der Präsident der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - DieWaldeigentümer“, Prof.Andreas Bitter, am vergangenen Donnerstag (15.12.) vor Journalisten in Berlin fest. Das Waldsterben habe sich ungebremst fortgesetzt. „Die schlechte Nachricht ist, dass nach den Fichten nun auch die Buchen vom
Klimawandel betroffen sind“, berichtete Bitter.
Neben Schäden durch Trockenheit und Schadinsekten seien verheerende
Waldbrände hinzugekommen. Insgesamt standen 2022 dem Verband zufolge bundesweit mehr als 4.500 ha Wald in Flammen. Den entstandenen Schaden am Wald schätzt die AGDW auf mindestens 40 Mio. Euro bis 50 Mio. Euro; er sei mehr als 40 Mal so hoch wie im Vorjahr. Das im November gestartete
Förderprogramm der Bundesregierung bezeichnete Bitter als einen „Lichtblick“ in der sonst trüben Jahresbilanz.
Im Rahmen dieses Programms stehen bekanntlich 900 Mio. Euro für ein „Klimaangepasstes Waldmanagement“ bis 2026 zur Verfügung. Die erste Resonanz der kleineren und mittleren Waldeigentümer sei sehr positiv, konstatierte Bitter.
GAK-Förderung ebenfalls wichtigFür die Wiederbewaldung und den Waldumbau sei jedoch auch die Förderung im Rahmen der
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der
Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ von großer Bedeutung, erklärte der AGDW-Präsident. Für die Folgen von Extremwetterereignissen könnten in der Periode von 2020 bis 2023 Sondermittel über insgesamt 800 Mio. Euro beantragt werden.
„Angesichts des fortschreitenden Schadgeschehens mit immer größeren Kalamitätsflächen ist eine Fortsetzung und Aufstockung des Programms unverzichtbar“, mahnte der Waldeigentümerpräsident. Die Pläne der Bundesregierung, die Mittel dafür ab 2023 zusammenzustreichen, kritisierte er entschieden: „Das wäre ein völlig falsches Signal für den Wald.“ Man habe jetzt eine Schadfläche von 500.000 ha. Als das GAK-Förderprogramm aufgesetzt worden sei, habe die Fläche gerade einmal rund 100.000 ha betragen, gab Bitter zu bedenken. Die GAK-Mittel und die staatlichen Hilfen seien eine sinnvolle gegenseitige Ergänzung.
Neue Finanzierungswege vonnötenDarüber hinaus müsse man auch aus anderen Ökosystemleistungen neue Geschäftsmodelle entwickeln, mahnte der AGDW-Präsident an.
Wälder seien Klimaschützer, erhielten die
Biodiversität, seien Trinkwasserspeicher und Erholungsraum. Durch die extrem volatilen Holzmärkte könnten diese zusätzlichen Funktionen nicht mehr dauerhaft durch den Holzverkauf finanziert werden. Der nächste Schritt sei nun, dass auch die CO2-Bindung als Leistung der Wälder finanziell honoriert werde. Ein entsprechendes Honorierungsmodell habe man bereits ausgearbeitet.
AgE