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03.12.2010 | 11:23 | Weinbau in steilen Lagen 

Steillagenzentrum Bernkastel-Kues wird eröffnet

Bernkastel-Kues - Ein neues Steillagenzentrum des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel in Bernkastel-Kues soll künftig die Bewirtschaftung steiler Weinbergslagen noch gezielter fördern und den Erhalt dieser besonderen Kulturlandschaft unterstützen.

Weinberg

„Wir bieten Forschung, Lehre und Beratung unter einem Dach, damit der Moselweinbau entscheidende Impulse für die Steillagentechnisierung und Weiterentwicklung der typischen Moselweinstile erhält“, betonte Weinbauminister Hendrik Hering bei der Eröffnung des Steillagenzentrums.

In der Einrichtung des DLR Mosel werden erstmals die weinbaulichen Kompetenzen für das gesamte Anbaugebiet  zusammengefasst. Von der schulischen Ausbildung über die weinbauliche und kellerwirtschaftliche Beratung bis hin zur projektbezogenen Steillagenforschung sowie der Vernetzung von Steillagenweinbau und Tourismus werde ein Gesamtpaket geschnürt, um den Steillagenweinbau auch zukünftig konkurrenzfähig zu erhalten, unterstrich Hering.

„Allen Fachleuten und Weinliebhabern ist bewusst, dass in den Steillagen ganz besondere Weine wachsen. Sie entstehen aber nur, wenn auch im Keller modernste Techniken, validierte Analyseverfahren und ein aufmerksames Qualitätsmanagement umgesetzt werden“, so der Minister.

Im neuen Steillagenzentrum werden zusammengefasst:

  • die Versuchskellerei (das Staatsweingut Mosel als reines Lehr- und Versuchsweingut für Steillagenweinbau mit rund acht Hektar Rebfläche),
  • das weinchemische Labor für Spezialanalytik,
  • die Berufsbildende Schule Weinbau,
  • die Beratung für Weinbau und Oenologie mit dem Schwerpunkt Steillagenweinbau für die Anbaugebiete Mosel und Ahr.

Dazu kommen als weitere wichtige Bausteine:

  • die Steillagenforschung in Kooperation mit dem Julius-Kühn-Institut, das im Gebäude des Steillagenzentrums eine Forschungsstation unterhält und
  • die Gruppe „Entwicklung Ländlicher Raum“, die unter anderem die Dachmarkenprojekte im Rahmen der Regionalinitiative Mosel begleitet und damit eine noch bessere Vernetzung des Steillagenweinbaus mit anderen regionalen Entwicklungsansätzen unterstützt.

Das umfangreiche Versuchswesen wird in Zukunft verstärkt durch Forschungsprojekte des Bundes, die künftig am Standort Bernkastel-Kues von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DLR bearbeitet werden, wie Minister Hering erläuterte. Durch eine gemeinsame Vereinbarung sei sichergestellt, wie Steillagenforschung künftig weiter vorangetrieben werden solle. Es sei erfreulich, dass vom Bund für die kommenden zehn Jahre rund drei Millionen Euro für verschiedene Fragen der Steillagenforschung zur Verfügung gestellt werden.

Das Julius-Kühn-Institut, die Nachorganisation der Biologischen Bundesanstalt, wird am DLR weiterhin einen Sitz behalten. „Damit dürfte die enge Verzahnung für Forschung und Beratung gewährleistet sein“, sagte Hering.

Um kleine und mittlere Betriebe zu unterstützen, sei im Juni 2010 bereits die Beratungsinitiative Steillagenweinbau gestartet worden, so Hering. Dabei werde von der betriebswirtschaftlichen Analyse, über den Entwurf sinnvoller Entwicklungsschritte, bis zur Erarbeitung neuer Perspektiven eine umfassende Unterstützung angeboten.

„Der Steillagenweinbau ist uns wichtig und wertvoll. Bei der Unterstützung der Moselwinzer wird daher das Steillagenzentrum eine tragende Rolle spielen“, hob Minister Hering hervor. (PD)

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