«Ohne Netzanschluss wird es keinen Offshore-Wind und damit auch keine Energiewende geben», sagte der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, Ronny Meyer, am Dienstag bei der Eröffnung der Offshore-Messe «Windforce 2012» in Bremen. Zudem müssten Haftungsfragen geklärt werden.
Die fehlende Anbindung von Offshore-Windparks ist ein großes Problem der Energiewende. Am Dienstag war bekanntgeworden, dass das Energieunternehmen
RWE wegen der sich immer weiter verzögernden Anbindung seines Windparks Nordsee-Ost vor Helgoland einen Schaden im dreistelligen Millionenbereich sieht.
Die Verzögerung des Netzanschlusses durch Probleme beim Netzbetreiber Tennet betrage inzwischen 15 Monate, bemängelte RWE.
Auf der Messe zeigen mehr als 260 Aussteller aus Deutschland, Europa und Übersee bis zum Freitag ihre Produkte und Dienste rund um die Stromerzeugung in Windparks auf hoher See.
«Nach den großen Krisen, die die Küste schon erlebt hat, gibt es jetzt exzellente Voraussetzungen für die Zukunft,» sagte Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner unter Bezug auf die Offshore-Windindustrie. Er kündigte an, Bremen werde weitere 30 Millionen Euro in die Erschließung des Offshore-Hafens Bremerhaven investieren.
Parallel zur Messe werden ab Mittwoch auf einer Konferenz rund 800 Experten der Branche zusammen treffen. Bis 2030 sollen Windparks in Nord- und Ostsee mit einer Leistung von 25.000 Megawatt entstehen und so 15 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. (dpa)