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08.12.2019 | 00:28 | Tierzüchtung 

Bald methanarme Schafe und Rinder erhältlich?

Wellington - In Neuseeland können die Bauern jetzt Schafe mit einem geringeren Methanausstoß züchten und so die Treibhausgasemissionen senken.

Methanarme Schafe
(c) proplanta
Wie die Branchenorganisation Beef+Lamb New Zealand (B+LNZ) kürzlich mitteilte, wurde nach mehrjähriger Forschungsarbeit nun als Weltneuheit ein Methanzuchtwert für ein genetisches Programm zur Verringerung des Ausstoßes dieses Gases eingeführt.

Wie bisherige Forschungsergebnisse zeigten, wiesen einzelne Schafe unterschiedliche Methanemissionen auf und gäben diese Eigenschaft an die nächste Generation weiter. Ziel sei nun, die „schadstoffarmen“ Tiere zu identifizieren und für die Zucht zu verwenden.

Züchter, die an dem Methanzuchtwertprogramm teilnehmen möchten, müssen Tiere ihrer Herde der Branchenorganisation zufolge in transportablen Akkumulationskammern messen lassen, die zu den Farmen gebracht werden. In den Kammern werden laut B+LNZ im Abstand von 14 Tagen zwei Mal rund 50 Minuten die Gasemissionen der Schafe gemessen. Die daraus resultierenden Informationen würden dann zusammen mit anderen genetischen Informationen verwendet, um den Methanzuchtwert zu berechnen.

Nach Angaben des Geschäftsführers von B+LNZ, Sam McIvor, gehört laut eigenen Umfragen die Reduzierung von Treibhausgasemissionen für die Landwirte zu den fünf wichtigsten Prioritäten. Der Methanzuchtwert sei ein Instrument, um die Verpflichtungen des landwirtschaftlichen Sektors zum Klimaschutz umzusetzen.

Der Generaldirektor des am Projekt beteiligten Greenhouse Gas Research Pastoral Consortium (PGGRC), Mark Aspin, wies allerdings darauf hin, dass Fortschritte durch Züchtung Zeit bräuchten. Es werde deshalb an weiteren Maßnahmen gearbeitet, welche die Methanemissionen senkten, beispielsweise durch spezifische Futterpflanzen.

Andere Technologien zielten auf die Pansenmikroben ab, die für die Methanproduktion verantwortlich seien. So könnten methanreduzierende Verbindungen, die von Pansenkapseln abgegeben würden, möglichweise eine Verringerung von 30 % bringen.

Auch an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen diese Mikroben werde gearbeitet, erläuterte Aspin. In Neuseeland entfallen etwa 30 % aller Treibhausgase des Landes auf das Methan von Weidetieren, weshalb auch für Rinder an emissionssenkenden Lösungen gearbeitet wird.
AgE
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