Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.11.2009 | 05:25 | Gärungstechnologie  

Biokraftstoffe der zweiten Generation: Wiedereröffnung der Hohenheimer Forschungs- und Lehrbrennerei

Stuttgart/Hohenheim - 1,2 Mio. Euro kosteten der Umbau der Brennerei und die neue Brennanlage. Die Anlage ist mit computergesteuerter Prozessleittechnik und modernen Sensoren ausgestattet, damit ist die Hohenheimer Gärungstechnologie auf dem neuesten Standard.

Biokraftstoffe der zweiten Generation: Wiedereröffnung der Hohenheimer Forschungs- und Lehrbrennerei
Das neu installierte Brennerei-Technikum hat einen Fermentationsraum, der für Arbeiten mit gentechnisch veränderten Organismen der Sicherheitsstufe 1 ausgelegt ist. In ihm lassen sich gentechnisch veränderte Hefen für die Herstellung von Bioethanol aus neuen Rohstoffen erproben. Zur Wiedereröffnung am Donnerstag, 12. Nov. 2009, sprachen die Grußworte der Minister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk, sowie der Präsident der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, Eberhard Haake.

Das Gebäude in der Garbenstraße beherbergt eigentlich zwei Brennereien. Landesweit bekannt und prämiert sind die Spirituosen der Universität Hohenheim. Aber das Forschen an Spirituosen macht nur einen kleinen Teil der Forschungsaktivitäten aus.

Hauptforschungsgebiet der Hohenheimer Gärungstechnologen ist das industrielle Erzeugen neuer Biokraftstoffe. „Die zweite Generation wird nicht mehr aus Zucker oder Stärke hergestellt“, sagte Prof. Dr. Kölling, Leiter der Versuchsbrennerei bei der Eröffnung. „Ein großes Potential liegt in der Verwendung cellulosehaltiger Abfall- und Reststoffe. Dieses Potential gilt es zu realisieren".

Diese Ziele werden unterstützt durch den neu eingerichteten Gärraum der Sicherheitsstufe 1. Hier können die Forscher mit gentechnisch veränderten Hefen arbeiten. Prof. Dr. Kölling: „Unser Ziel – Hefen maßschneidern, damit sie Rohstoffe der zweiten Generation besser bearbeiten können.“

Probleme mit der Gebäudestatik sorgten für den Abbau der alten Anlage, da ihre Tanks mit 4.000-5.000 Litern Inhalt zu viel Druck auf den Gebäudeboden ausübten. Der Auszug konnte nur durch das Zersägen der alten Anlage erfolgen.

„Ein Wiederaufbau hätte sich nicht gelohnt“, erklärte Prof. Dr. Kölling. So lag es nahe, die in die Jahre gekommene alte Anlage durch eine neue zu ersetzen die mit 2.500-Liter-Tanks deutlich kleiner ist. „Der Umbau bot die Chance zur Runderneuerung. Wir setzen nicht mehr auf den alten Produktionsmaßstab der 70er Jahre, sondern auf eine reduzierte Anlage. Sie ist aber genügend groß dimensioniert, um damit modellhaft industrienahe Anwendungen zu erproben.“

Damit legt die Forschungsbrennerei ihren Schwerpunkt weiterhin auf die praktische Anwendung. Mit 930.000 Euro waren die reinen Umbaukosten des Gebäudes 30.000 Euro günstiger als die Vorgabe. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Bioethanol 2023 hergestellt

 Ticketsteuer, Biosprit, Autokauf: Das ändert sich im Mai

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

 Palmöl: WTO weist Beschwerde von Malaysia ab

 Biodieselimporte aus China: Untersuchungen zu Falschdeklarationen erfolglos

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken