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19.06.2023 | 10:20 | Klimawandel 

Böden und Wälder als Kohlenstoffsenken überschätzt?

Zürich - Im Kampf gegen die globale Erwärmung auf Böden und Wälder als natürliche Kohlenstoffsenken zu setzen, ist möglicherweise weniger effektiv als bislang angenommen.

Kohlenstoffsenke Boden
(c) proplanta
gestoppt werden. Wie die Wissenschaftler mit Blick auf ihre Feldversuche am Mittwoch (14.6.) berichteten, heizten sie in den Wäldern der kalifornischen Sierra Nevada den Boden viereinhalb Jahre lang in einer Tiefe von einem Meter künstlich um 4 Grad auf. Diese Erwärmung entspreche den Klimaprognosen für das Ende dieses Jahrhunderts unter der Annahme, dass sich die Erwärmung wie bisher fortsetze.

Vom Start bis zum Ende des Versuchs sei der Gehalt der Pflanzen an Lignin, das ihnen Steifigkeit verleihe, um 17% zurückgegangen. Außerdem wurde den Forschern zufolge für Cutin und Suberin ein Rückgang um fast 30 % festgestellt. Diese wachsartigen Verbindungen in Blättern, Stängeln und Wurzeln schützen die Pflanzen vor Krankheitserregern. Bisher seien Wissenschaftler davon ausgegangen, dass diese chemisch stabileren Verbindungen dem natürlichen Abbau länger widerstehen und somit Kohlenstoff im Boden speichern würden.

Auch der Kohlenstoff, der nach einem Waldbrand zurückbleibe, sei abgebaut worden. Die Klimaerwärmung beschleunige also den Abbau des Humus und auch der vermeintlich stabilen Wachs- und Holzstoffe im Boden, die den Pflanzen bei der Speicherung von Kohlenstoff in den Blättern und Wurzeln helfen, erklärten die Wissenschaftler.

Wenn sich diese ersten Beobachtungen in längerfristigen Feldexperimenten bestätigten, dann sei mit erschreckenden Konsequenzen zu rechnen, resümierte Forschungsgruppenleiter Prof. Michael W. Schmidt. Etwa ein Viertel der weltweiten Kohlenstoffemissionen werden laut UFZ durch Wälder, Gras- und Weideland gebunden. Etwa die Hälfte des Bodenkohlenstoffs befinde sich in den tieferen Bodenschichten ab 20 cm.
AgE
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