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05.08.2023 | 11:03 | Regenwald 

Erfassung der Biomasse in Wäldern über Radar-Satelliten

Oberpfaffenhofen - Mit Radar-Satelliten könnte schon im nächsten Jahr die Biomasse von Wäldern weltweit erfasst werden.

Biomasse im Regenwald
Der Verlust von Wäldern und speziell Regenwäldern macht Wissenschaftlern wegen des Klimawandels große Sorgen. Die Bäume sind wichtige CO2-Speicher. Bald könnte die Biomasse weltweit aus dem All erfasst werden.
Zur Vorbereitung haben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Radartechnologie nun aus einem Forschungsflugzeug heraus die Biomasse von Regenwald im zentralafrikanischen Gabun vermessen. Die fünfwöchige Messkampagne «GABONX» sei gerade beendet worden, teilte das DLR mit.

Nun sollen die Daten ausgewertet und die Biomasse errechnet werden. Das könne bis Ende des Jahres dauern, hieß es. Anschließend könnten die Daten mit den früheren Messungen verglichen werden. Bereits 2016 war das DLR zu ersten Messflügen über denselben Gebieten gestartet.

Satelliten der nächsten Generationen, die mit hochleistungsfähigen Systemen ausgerüstet seien, könnten dann weltweite Messungen leisten. Der Radarsatellit «Biomass» soll 2024 starten und mit sehr langen Wellenlängen arbeiten. Ziel ist es, die Biomasse und die Kohlenstoff-Speicherkapazität der Wälder und deren Veränderungen zu ermitteln. Darüber hinaus wolle die europäische Raumfahrtorganisation ESA voraussichtlich 2028 «ROSE-L» in Betrieb nehmen.

Bisher gibt es nur Schätzungen, wie viel Waldbiomasse weltweit vorhanden ist. Ihre Größe ist für die Berechnung der globalen Erwärmung entscheidend. Das diene dazu, die Folgen des Klimawandels vorherzusagen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

In einem speziellen Verfahren erstellte das DLR eine Radartomographie. Das Radarinstrument durchleuchtete den Wald und erzeugte daraus Informationen zu Baumhöhen und Struktur des Regenwalds. Abgebildet würden die unterschiedlichen «Stockwerke» des Waldes, von den dichten Baumkronen bis zum Waldboden, erläuterte das DLR.

Ähnlich wie in der medizinischen Diagnostik konnten die Forscherinnen und Forscher dreidimensionale Informationen aus der Radartomographie gewinnen. Dies eröffne einzigartige Einblicke in sonst schwer zugängliche Gebiete und verborgene CO2-Depots, hieß es.
dpa/lby
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